
Die Stadt Essen hat eine Pizzeria an der Altendorfer Straße aufgrund schwerwiegender Hygienemängel geschlossen. Diese Entscheidung folgte einer Kontrolle am 6. Dezember 2024, bei der die Hygienezustände im Betrieb als alarmierend eingestuft wurden. Laut t-online.de beschrieb der Kontrollbericht die Pizzeria als „reine Baustelle“. Trotz Arbeiten im Umbau wurden weiterhin Pizzen hergestellt.
Die Kontrolleure fanden defekte Gerätschaften vor, und die Arbeitsflächen sowie Böden, Decken und Wände waren mit Baustaub und -schmutz verunreinigt. Besonders alarmierend war die Entdeckung einer nicht für Lebensmittel geeigneten Kiste mit Marinade auf dem Küchenboden. Zudem entdeckten die Prüfer einen vollen Aschenbecher, mehrere angefangene Zigarettenschachteln und Feuerzeuge auf einem Ablageregal. Die Personaltoilette war zudem außer Funktion.
Folgen der Kontrolle
Nach den festgestellten Mängeln wurde der Verkauf von Pizzen untersagt und der Betrieb vorübergehend geschlossen. Eine Nachkontrolle am 9. Dezember 2024 ergab jedoch, dass die Mängel ausreichend behoben wurden und die Schließung folglich aufgehoben werden konnte. Solche Verstöße gegen die Hygienevorschriften können zu einem Bußgeld von mindestens 350 Euro führen und werden auf dem Portal „Lebensmitteltransparenz.nrw“ veröffentlicht, um Transparenz zu schaffen und Betriebe zur Beachtung der Hygieneauflagen zu motivieren.
Die Pizzeria ist nicht der einzige Gastronomiebetrieb in Essen, der kürzlich im Fokus von Lebensmittelkontrollen stand. Auch andere Lokalitäten wurden überprüft, wobei bei dem Betrieb „Kiepenkerl zu Essen“ verunreinigte Fußböden und Kühlgeräte festgestellt wurden. Derartige Kontrollen sind in der Gastronomie weit verbreitet, denn etwa 50% der Betriebe werden jährlich unangekündigt kontrolliert, wie lusini.com berichtet.
Risikomanagement in der Gastronomie
In der Regel werden Betriebe, die leicht verderbliche Lebensmittel verarbeiten, als risikobehafteter eingestuft und häufiger überprüft. Beschwerden von Gästen oder Mitarbeitern können ebenfalls zur Auslösung von Kontrollen führen, wobei bei etwa 25% der kontrollierten Betriebe Verstöße gegen Hygienevorschriften festgestellt werden. Die Prüfer kontrollieren die Einhaltung der Maßnahmen zur Lebensmittelsicherheit, die Funktionalität von HACCP-Konzepten und die regelmäßige Reinigung der Küche.
Am 3. Januar 2025 wurden außerdem Überschreitungen von Grenzwerten bei Lebensmittelproben, insbesondere bei Kakaowaffeln von SWF Grosshandel & Franchise GmbH, gemeldet. Auch dies verdeutlicht die vielfältigen Herausforderungen, denen Gastronomiebetriebe gegenüberstehen. Die Kontrolle und Sicherstellung der Hygiene ist essenziell, um der Gesundheit der Verbraucher gerecht zu werden und das Vertrauen in die Gastronomie aufrechtzuerhalten.