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Letzte Hilfe für Angehörige: So begleiten Sie Sterbende würdevoll

Petra Schenzler und Stefanie Neiken bieten in Pulheim „Letzte Hilfe-Kurse“ an, um Angehörige bei der Sterbebegleitung zu unterstützen. Der nächste Kurs am 18. Januar 2025 ist ausgebucht.

In einer Zeit, in der der Tod häufig aus dem Bewusstsein der Gesellschaft gedrängt wird, sind Angebote für Angehörige von sterbenden Menschen wichtiger denn je. Petra Schenzler, eine 55-jährige Sozialarbeiterin und Trauerbegleiterin, und ihre Kollegin Stefanie Neiken bieten in Pulheim „Letzte Hilfe-Kurse“ an, die zielgerichtet darauf abzielen, Familienangehörige in der letzten Lebensphase ihrer Liebsten zu unterstützen. Diese vierstündigen Kurse vermitteln, was Menschen am Lebensende benötigen und helfen, die Hilflosigkeit der Angehörigen zu überwinden. Früher war der Tod ein selbstverständlicher Teil des Lebens, heute sterben jedoch viele Menschen in Pflegeheimen oder Krankenhäusern, was den Bezug zum Tod verringert, so ksta.de.

Ein wachsender Trend in der ambulanten Pflege und Palliativversorgung erlaubt es, dass Schwerkranke verstärkt zu Hause betreut werden. Hierbei ist der Informationsbedarf bei Angehörigen, insbesondere bei Menschen mittleren Alters, hoch. Die „Letzte Hilfe-Kurse“ sind häufig schnell ausgebucht. Das Hauptanliegen der Teilnehmer ist es, die Lebensqualität am Lebensende zu gewährleisten sowie sinnvolle Unterstützung zu geben und Vorsorge für die letzten Tage zu treffen. Themen wie Patientenverfügungen, Testamente und Bestattungen werden behandelt, ergänzt durch praktische Tipps zur Linderung des Leidens, wie etwa die Schaffung einer angenehmen Umgebung oder die Bereitstellung eines regelmäßigen Pflegedienstes.

Kursinhalte und Zielgruppe

Die „Letzte Hilfe-Kurse“ decken in vier Modulen eine Vielzahl von wichtigen Aspekten ab und bieten eine umfassende Unterstützung für Angehörige schwerkranker Menschen:

  • Modul 1: Sterben als Teil des Lebens, Erkennen des nahenden Lebensendes, Verständnis des Sterbeprozesses.
  • Modul 2: Vorsorge und Entscheidungen, ambulante und stationäre Hilfsangebote, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung.
  • Modul 3: Leiden lindern, typische Beschwerden, Bedeutung von Essen und Trinken, praktische Hilfen.
  • Modul 4: Abschied nehmen, Umgang mit dem Tod und Trauer.

Diese Kurse, die von zertifizierten Kursleitern in Zusammenarbeit mit lokalen Kooperationspartnern in der Hospiz- und Palliativversorgung durchgeführt werden, sind auf maximal 15 Teilnehmer pro Kurs begrenzt. Der nächste Kurs findet am 18. Januar 2025 in Pulheim statt und ist bereits ausgebucht, während die Teilnehmer für den 6. September 2025 noch Plätze finden können.

Unterstützungsangebote und Sterbebegleitung

In der Sterbebegleitung haben Angehörige nicht nur die Möglichkeit, durch die Kurse umfassendes Wissen zu erlangen, sondern auch, die letzten Tage ihrer Liebsten im vertrauten Umfeld zu gestalten. Die professionelle Begleitung durch Palliativteams ist oft unzureichend, weil offene Gespräche über den bevorstehenden Tod fehlen. So berichten Fachleute, dass häufig nicht ausreichend Zeit bleibt, um über die Gestaltung des Lebensendes nachzudenken. Ein offener Umgang mit der Thematik kann jedoch von Medizinern, Pflegekräften und Angehörigen gefördert werden und ist entscheidend für eine würdevolle Begleitung in der letzten Lebensphase. AOK erklärt, dass Sterbende ihre letzte Lebenszeit in verschiedenen Umgebungen verbringen können, sei es zu Hause, bei Angehörigen oder in professionellen Einrichtungen.

Angesichts des hohen Informationsbedarfs und der emotionalen Belastung, die oft mit der Begleitung von Sterbenden einhergeht, sind die „Letzte Hilfe-Kurse“ ein wertvolles Angebot, um den Angehörigen Sicherheit und Wissen zu vermitteln. In dieser sensiblen Lebensphase können einfache Mittel zur Linderung wie das Bereitstellen von Eiswürfeln mit dem Lieblingsgetränk oder die Schaffung eines schönen Raumduftes Wunder wirken. Diese kleinen Gesten und Informationen können einen enormen Unterschied im Leben von sterbenden Menschen und ihren Angehörigen ausmachen.

Referenz 1
www.ksta.de
Referenz 2
www.stiftung-palliativ-zuhause.de
Referenz 3
www.aok.de
Quellen gesamt
Web: 9Social: 69Foren: 54