
Die Ermittlungen zu einem ungeklärten Messerangriff in Oberhausen setzen sich fort, Monate nach einer neuen Öffentlichkeitsfahndung. Am 9. April 2005 wurde ein 23-jähriger Mann vor seiner Wohnung in der Friedrich-Karl-Straße niedergestochen. Der Täter ist bis heute unbekannt, trotz mehrerer Untersuchungen der Polizei, einschließlich der speziell dafür eingerichteten Ermittlungsgruppe Cold Cases der Polizei Essen. Nach dem Angriff flüchtete der Angreifer unerkannt, während das Opfer in die Wohnung zurückkehrte und die Polizei alarmiert wurde.
Im Moment suchen die Ermittler mithilfe eines Phantombildes nach Hinweisen, die zur Identifikation des Täters führen könnten. Eine Öffentlichkeit, die möglicherweise über 15 Jahre nach der Tat neue Informationen haben könnte, ist besonders wichtig, um die Ermittlungen voranzutreiben. Die Beschreibung des mutmaßlichen Täters gibt einige Anhaltspunkte: Er wurde als etwa 1,85 Meter groß, schlank und mit sehr kurzen, dunklen Haaren beschrieben. Bei der Tat trug er helle Jeans sowie eine weiße Trainingsjacke.
Details zum Tatablauf
Das Opfer befand sich zum Zeitpunkt des Angriffs in der Wohnung mit einer Freundin, während sie einen Diskothekenbesuch planten. Der Angreifer klingelte an der Tür und stellte die Frage: „Bist du der Dennis?“. Dieses unglückliche Zusammentreffen endete in einem brutalen Messerangriff, bei dem das Opfer neunmal eingestochen wurde. Trotz seiner schweren Verletzungen schaffte es der 23-Jährige, sich in Sicherheit zu bringen und die Tür zu schließen, was möglicherweise sein Leben rettete.
Die Polizei befragte zahlreiche Zeugen, sicherte Spuren und wertete Telefondaten aus, doch all diese Bemühungen führten nicht zu einer Festnahme. Im Jahr 2010 glaubte das Opfer, den Angreifer im Centro Oberhausen erkannt zu haben. Er fotografierte den Mann, doch die Fahndung blieb ergebnislos, da der Verdächtige entkam.
Cold Cases und digitale Ermittlungen
Die aktuellen Ermittlungen in diesem Fall sind Teil einer umfassenderen Strategie der Polizei NRW zur Aufarbeitung sogenannter Cold Cases. Seit 2017 sind alle ungelösten Tötungsdelikte in einer speziellen Datenbank erfasst, die den Ermittlern helfen soll, wertvolle Informationen zu bewahren und neue Ansätze in älteren Fällen zu finden. Berthold Kunkel leitet die digitale Aufarbeitung und opportun betreut die Datenbank.
Die Polizei NRW erhält Unterstützung von ehemaligen Ermittlern, um die Dienststellen bei der Aufklärung dieser alten Fälle zu entlasten und um zu verhindern, dass wichtige Informationen verloren gehen. Kriminaldirektor Colin B. Nierenz hebt hervor, dass durch die Digitalisierung neue Zusammenhänge zwischen ungelösten Tötungsdelikten erkannt werden können.
Die Öffentlichkeit wird dringend aufgefordert, Informationen zu teilen. Hinweise können unter der Telefonnummer 0201/829-0 oder per E-Mail an hinweise.essen@polizei.nrw.de gegeben werden. Die Aufklärung dieses Falls könnte nicht nur Gerechtigkeit für das Opfer bringen, sondern auch die Akzeptanz der Polizei in der Gesellschaft stärken.
Weitere Informationen über die digitale Aufarbeitung von Cold Cases finden Sie auf der Webseite des LKA NRW unter lka.polizei.nrw. Detaillierte Berichte über den Fall aus Oberhausen sind ebenfalls auf ruhr24.de verfügbar.