
Im ostkongoischen Konflikt haben die Organisation Ärzte ohne Grenzen dringend den Schutz von Krankenhäusern und die Einrichtung humanitärer Korridore gefordert, um der kritischen humanitären Lage entgegenzuwirken. Geschäftsführer Christian Kratzer appellierte an alle Konfliktparteien, Zivilisten und medizinische Einrichtungen zu schützen. Die Notwendigkeit eines ungehinderten Zugangs zur betroffenen Bevölkerung für humanitäre und lebensrettende Maßnahmen sei von höchster Bedeutung, wie lvz.de berichtet.
Die anhaltenden Kämpfe zwischen Regierungstruppen und der von Ruanda unterstützten Rebellengruppe M23, die auf die Provinzhauptstadt Goma vorrücken, haben zu massiven Fluchtbewegungen in der Region geführt. Tausende Menschen suchen bereits Schutz in den Einrichtungen von Ärzte ohne Grenzen, während insgesamt Hunderttausende auf der Flucht sind. Kratzer betont, dass viele der Verletzten Zivilisten sind und die humanitären Erfordernisse gravierend sind, wie auch deutschlandfunk.de bestätigt.
Verschärfung der humanitären Krise
Die humanitäre Notlage wird durch eine ohnehin angespannte Versorgungslage verschärft. Berichte zeigen, dass die Menge und Qualität der Nahrungsmittel nicht ausreichen, um die gesamte Bevölkerung angemessen zu ernähren. Dies führt dazu, dass viele Menschen Mahlzeiten auslassen oder sich verschulden müssen, um Essen zu kaufen. Zudem steigen die Lebensmittelpreise auf den Märkten im Durchschnitt um 50 Prozent im Vergleich zu vor fünf Monaten. Hunger und Mangelernährung nehmen zu, wie auch die Welthungerhilfe feststellt.
Die Gesundheitsversorgung steht unter Druck, da sauberes Wasser, Seife und Hygieneprodukte knapp sind, was das Risiko für schwere Durchfallerkrankungen erhöht. In angrenzenden Regionen wurden bereits erste Cholera-Fälle gemeldet. Die allgemeine Versorgungssituation in der Region gilt als kritisch, und die internationalen Maßnahmen zur Unterstützung der Zivilbevölkerung werden zunehmend in Frage gestellt. Präsident Tshisekedi der Demokratischen Republik Kongo hat die internationale Gemeinschaft für ihre Untätigkeit kritisiert, während die humanitären Organisationen verstärkt um Unterstützung bitten.