
Im britischen Pub „Tan Hill Inn“ sind derzeit rund 30 Menschen aufgrund heftiger Schneefälle eingeschneit. Der Pub, der sich in Richmond, etwa zwei Autostunden nördlich von Manchester auf 528 Metern Höhe befindet, erwies sich am vergangenen Wochenende als unerwarteter sicherer Ort während eines Sturms. Während der Gäste am Samstag Zeit im Pub verbrachten, überraschte sie ein Schneesturm, der ihren Abstieg verhinderte. Unter den Eingeschlossenen befinden sich 23 Gäste, darunter eine australische Familie mit Kind, sowie sechs Mitarbeiter des Pubs. Die Wetterwarnungen vor dem Unwetter waren bereits am Samstag veröffentlicht worden.
Die Gäste des „Tan Hill Inn“ können weder mit dem Auto noch zu Fuß nach Hause gelangen und müssen sich gedulden, bis die Straßen geräumt sind. Trotz dieser unerwarteten Situation ist die Stimmung im Pub durchweg positiv. Die Gäste spielen Gesellschaftsspiele, sehen Filme bei Kerzenschein oder genießen ein kühles Bier. „Wir haben ausreichend Bier und Essen für mehrere Wochen“, berichtet der Pub-Manager und gibt damit Entwarnung für die über das Wochenende Gestrandeten.
Erfahrungen mit der Natur
Es ist nicht das erste Mal, dass der Pub von der Witterung betroffen ist. Bereits im Jahr 2021 musste das Team des „Tan Hill Inn“ 60 Gäste für drei Tage dort beherbergen, nachdem diese nach einem Konzert eingeschneit worden waren.
Die Betreiber des Pubs, die über Facebook regelmäßig Updates veröffentlichen, berichten von einem entspannten Aufenthalt der gestrandeten Gäste. „Wir genießen die Zeit hier“, heißt es dort, wobei unklar bleibt, wie lange die Gruppe im Pub bleiben muss. Über die Aktivitäten hinaus stellen die Betreiber klar, dass es genügend Vorräte gebe, um alle für einige Zeit zu versorgen.
Sturmtief Bert und seine Folgen
Während die Gäste im „Tan Hill Inn“ auf bessere Wetterbedingungen warten, hält das Sturmtief „Bert“ Großbritannien und Irland in Atem. Laut ZDF haben die heftigen Schneefälle und Sturmböden in England und Wales bereits zu mindestens drei Todesopfern geführt. Die Unwetter haben zu umfangreichen Überschwemmungen und zahlreichen Hochwasserwarnungen geführt, was die Situation in vielen Regionen weiter verschärft.
In Südwales wurde sogar der Katastrophenfall ausgerufen, da innerhalb von 48 Stunden etwa 80% der typischen Niederschlagsmenge für den November gefallen war. Premierminister Keir Starmer hat den Rettungskräften für ihre Mühen gedankt und sein Mitgefühl für die betroffenen Bürger ausgesprochen. Der meteorologische Dienst meldet, dass das Sturmtief voraussichtlich am Montag die Küste verlassen wird.
Inmitten dieser Wetterextreme zeigt das „Tan Hill Inn“ jedoch, dass selbst in schwierigen Zeiten Gemeinschaft und eine positive Einstellung helfen können, die Lage zu meistern. Solange der Schneesturm andauert, bleibt dieser besondere Pub für seine Gäste ein sicherer Ort voller Unterhaltung und guten Getränken.