
Am 7. April 2023 wurde in Essen der erste Spatenstich für das innovative Forschungsgebäude ACTIVE SITES gesetzt. Ina Brandes, die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, und Thomas Kufen, Oberbürgermeister von Essen, waren anwesend und betonten die Bedeutung des Projekts. Dieses Gebäude, das von der Universität Duisburg-Essen errichtet wird, soll als zukunftsweisender Forschungs- und Innovationscampus fungieren und bietet Platz für bis zu 125 Wissenschaftler:innen.
ACTIVE SITES wird eine Gesamtnutzfläche von etwa 4.800 m² haben und ist mit Bau- und Ausstattungskosten von rund 70 Millionen Euro veranschlagt. Diese Fundsummen werden zur Hälfte vom Bund und zur anderen Hälfte vom Land Nordrhein-Westfalen bereitgestellt. Der Forschungsbetrieb soll im Sommer 2028 starten.
Forschungsfokus und Ziele
Der Schwerpunkt des neuen Forschungsgebäudes liegt auf der Entwicklung moderner Analysemethoden, die chemische und biologische Reaktionen unter naturähnlichen Bedingungen untersuchen sollen. Ein herausragendes Projekt, das in diesem Kontext verfolgt wird, ist „Natural Water to Hydrogen“. Ziel dieses Projekts ist es, die Erzeugung von grünem Wasserstoff nachhaltiger zu gestalten. Die Universität Duisburg-Essen wird zudem mit ihrer umfangreichen Algensammlung, die rund 7.500 Stämme umfasst, einen entscheidenden Beitrag zur Forschung leisten.
ACTIVE SITES ist nicht nur für die Universität Duisburg-Essen von Bedeutung, sondern steht auch im Einklang mit den aktuellen Herausforderungen auf dem Energiemarkt. Wasserstoff gilt als umweltfreundlicher Treibstoff, chemischer Energiespeicher und nachhaltiger Rohstoff mit zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten in der Industrie. Trotz seines Potenzials ist der Einsatz von Wasserstoff in vielen Sektoren noch begrenzt, hauptsächlich aufgrund fehlender wirtschaftlicher und effizienter Technologien.
Internationale Kooperationen
Ein weiteres bedeutendes Projekt in der Wasserstoffforschung ist das Fraunhofer Hydrogen Lab Görlitz. Diese internationale Forschungsplattform wird eingerichtet, um technische Ansätze entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette zu entwickeln und zu erproben. Die Bauarbeiten für das Hydrogen Lab beginnen Ende 2023, und die Plattform soll eine Elektrolyseleistung von ca. 10 Megawatt bieten. Durch Förderungen in Höhe von 30 Millionen Euro aus Sachsen und ca. 11,6 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wird das Vorhaben unterstützt.
Die Kooperationen des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU sowie des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS stehen dabei im Mittelpunkt. Das Ziel des Hydrogen Labs ist die Entwicklung nachhaltiger Wasserstofftechnologien, die als zentraler Bestandteil für die Energiebranche, die Rohstoffversorgung und die Mobilität dienen sollen.
Ab 2023 wird das Hydrogen Lab mit bis zu 30 Wissenschaftlern besetzt sein, die an Elektrolyseuren und Brennstoffzellen forschen werden. Die wichtigsten Forschungsschwerpunkte liegen auf der Verbesserung der Zuverlässigkeit und Lebensdauer dieser Technologien. Außerdem sollen Fertigungstechnologien für Elektrolyseure, Leistungselektronik, Digitalisierung und Zertifizierung entwickelt werden. Dies alles geschieht in engster Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Siemens Energy, um den Industriebedarf zu berücksichtigen.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass sowohl das ACTIVE SITES als auch das Hydrogen Lab zentrale Projekte sind, die nicht nur zur wissenschaftlichen Forschung, sondern auch zur praktischen Anwendung nachhaltiger Technologien im Bereich Wasserstoffenergie beitragen. Die Initiativen spiegeln die Bestrebungen wider, die Wasserstoffwirtschaft voranzutreiben und somit einen wertvollen Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Für weiterführende Informationen zu ACTIVE SITES besuchen Sie bitte uni-due.de und für das Fraunhofer Hydrogen Lab Görlitz besuchen Sie imws.fraunhofer.de.