
Am Montag, den 17. Februar, ereignete sich ein dramatischer Vorfall in der Uniklinik Düsseldorf, der die Öffentlichkeit erschütterte. Ein 34-jähriger Mann bedrohte einen Arzt mit einem Messer. In der Folge sahen sich die Polizeibeamten gezwungen, das Feuer auf den Angreifer zu eröffnen, nachdem auch sie mit dem Messer bedroht wurden. Der Mann wurde am Bein getroffen, es besteht jedoch keine Lebensgefahr. Die genauen Umstände des Vorfalls sind noch unklar und werden derzeit von der Polizei Duisburg untersucht.
Der Vorfall begann gegen 11:30 Uhr, als der Mann versuchte, sich in der Uniklinik behandeln zu lassen. Nach der Bedrohung der Polizei flüchtete er ins Innere des Klinikgebäudes. Hintergrund des Vorfalls könnte ein Betrugsdelikt sein, zumal der Täter einen offenen Haftbefehl hatte. Die Bedrohung ereignete sich in einem Kontext, in dem die Sicherheit von medizinischem Personal zunehmend gefährdet ist, was auch durch eine aktuelle Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts belegt wird.
Gewalt an Krankenhäusern im Fokus
Laut einer Umfrage, die im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft durchgeführt wurde, berichten 73 % der befragten Krankenhäuser von einem Anstieg gewalttätiger Übergriffe in den letzten fünf Jahren. Dies verdeutlicht eine besorgniserregende Entwicklung, bei der insbesondere Beschäftigte in der Pflege häufige Opfer von Gewalt werden.
- Hauptresultate der Umfrage:
- 80 % der Kliniken geben an, dass der Pflegedienst überwiegend von Gewalt betroffen ist.
- Die Notaufnahme wird von der Hälfte der Kliniken als besonders belasteter Bereich genannt.
- Hauptursachen für Gewalt umfassen einen Respektverlust gegenüber Krankenhauspersonal sowie lange Wartezeiten.
Der Vorfall in Düsseldorf verstärkt die Forderungen nach mehr Sicherheit für das Krankenhauspersonal. Laut der Umfrage erleben 87 % der Krankenhäuser psychische Belastungen bei den von Gewalt betroffenen Mitarbeitern, was deren Arbeitsumfeld erheblich beeinträchtigt. Zudem hinterlassen solche Vorfälle oft dauerhafte Auswirkungen, inklusive hoher Kündigungsraten von 24 % der Kliniken, die Gewalt als Grund angeben.
Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DKG, Prof. Dr. Henriette Neumeyer, hat wiederholt eine gesellschaftliche Debatte und politisches Handeln gefordert, um diesen Problemen und den sozialen Schieflagen in der Gesellschaft entgegenzutreten. Der Vorfall in Düsseldorf zeigt eindringlich, wie dringlich solche Maßnahmen sind. Die Polizei hat das Messer des Mannes sichergestellt, es gab keine Verletzten unter unbeteiligten Personen, und die Ermittlungen dauern an.
In Anbetracht des Inkrafttretens zunehmender Maßnahmen zur Prävention, wie Deeskalationstrainings und Sicherheitsdiensten in einigen Kliniken, bleibt abzuwarten, welche Schritte unternommen werden, um die Sicherheit und das Wohlbefinden des Krankenhauspersonals zu gewährleisten. Die Dunkelziffer gewalttätiger Übergriffe ist hoch, viele kleinere Übergriffe werden oft nicht angezeigt oder als Normalität hingenommen. Ein Umdenken in der Gesellschaft scheint notwendig, um die Lage in den Kliniken nachhaltig zu verbessern.
Mehr Details zu dem Vorfall in Düsseldorf finden Sie in den Berichten von Der Westen und Spiegel Online, während Informationen über die generelle Gewaltproblematik in Kliniken auf der Seite der Deutschen Krankenhausgesellschaft zu finden sind.