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Ein Jahr ohne Kay Bernstein: Erinnerungen eines Hertha-Legenden

Am 16. Januar 2025 reflektiert Hertha BSC Stadionsprecher Fabian von Wachsmann über den verstorbenen Präsidenten Kay Bernstein und dessen bleibenden Einfluss auf den Verein und die Fans.

Am 16. Januar 2025 gedenkt der Berliner Fußball-Club Hertha BSC des verstorbenen Präsidenten Kay Bernstein, der im Juni 2022 in dieses Amt gewählt wurde. Fabian von Wachsmann, der seit Jahrzehnten als Stadionsprecher für Hertha BSC tätig ist, reflektiert in einem Interview über die Auswirkungen von Bernsteins Tod auf ihn und den Verein. Besonders einprägsam bleibt der Tag des Todes, an dem der Schnee leise fiel, was an das vergangene Jahr erinnerte, in dem derselbe Schnee ebenfalls den Bereich um das Olympiastadion bedeckte.

„Ich habe von seinem Tod durch einen gemeinsamen Freund erfahren, und es traf mich wie ein Schlag“, erzählt von Wachsmann. Bernstein hatte sich im Verein niemals als Präsident abgehoben; er trat als Mensch und leidenschaftlicher Fan auf. Sein Antrieb war es, Hertha BSC wieder näher zu seinen Wurzeln zu führen und die Gemeinschaft unter den Fans zu stärken. Er sprach oft vom „zarten Pflänzchen der blau-weißen Hoffnung“ und legte mehr als 100 Prozent in seine Arbeit.

Ein emotionaler Abschied

Die Erinnerungen an den ersten Spieltag nach Bernsteins Ableben sind für von Wachsmann sowohl schmerzhaft als auch unvergesslich, als das Team gegen Fortuna Düsseldorf antrat. Während der Schweigeminute im Olympiastadion hielt er eine bewegende Rede, die das emotionale Klima an jenem Tag widerspiegelte. „Die Traurigkeit der Menschen um machte die Situation noch schwerer“, so von Wachsmann.

Die Verbindung von von Wachsmann zu Kay Bernstein ging über die sportlichen Belange hinaus. Sie lernten sich durch Bernsteins Praktikum beim Radio kennen, wo sie eine enge Freundschaft entwickelten. Bernstein war nicht nur visionär, sondern er verstand es auch, das Team hinter sich zu versammeln und jedem Menschen mit Respekt zu begegnen. „Er hatte ein großes Herz, mit dem er die Erwartungen an seinen Präsidenten widerspiegelte“, meint von Wachsmann über die Professionalität und Herzlichkeit Bernsteins.

Ein Erbe der Gemeinschaft

Bernsteins Engagement umfasste auch symbolische Akte, wie das Pflanzen eines Apfelbaums vor der Geschäftsstelle des Vereins. Dies war anlässlich des 130. Geburtstags von Hertha BSC geplant und verdeutlichte sein Bestreben, die Einheit innerhalb der Herthaner zu fördern. Als Präsident zeigte er außergewöhnliche Präsenz und Transparenz, was seine Führung weiter festigte. Er wollte, dass alle Herthaner und Herthanerinnen sich als Teil des Ganzen fühlten.

Die Geschichte von Hertha BSC reicht weit zurück. Gegründet wurde der Verein 1892 und prägte seither die Fußballgeschichte Berlins. Mit Anfängen, die sowohl Erfolge als auch Misserfolge beinhalteten, schaffte es Hertha BSC, sich im deutschen Fußball zu etablieren. Besonders in den 1920er Jahren erlebte der Verein große Erfolge und wurde Meister. Die Nachkriegszeit hingegen brachte Herausforderungen mit sich, doch der Verein erfuhr mehrmals Wiederauferstehungen und Neuanfänge.

Bernstein setzte sich in seiner Amtszeit dafür ein, den Verein nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich zu stärken. Trotz großer Herausforderungen im Fußball brachte er die Menschen zusammen und schärfte das Bewusstsein für die Traditionen und Ideale von Hertha BSC. Besonders sein Umgang mit den Fans und Mitarbeitern wird als vorbildlich angesehen und bleibt in Erinnerung.

In Gedenken an einen Präsidenten, der mit großer Leidenschaft und einem klaren Ziel für alle Herthaner eintrat, bleibt die Frage: Wie wird sein Erbe in den kommenden Jahren das Gesicht von Hertha BSC prägen?

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.herthabsc.com
Referenz 3
de.m.wikipedia.org
Quellen gesamt
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