
Am 3. April 2025 zeigt das ZDF im Rahmen eines Programmschwerpunkts zum Strukturwandel den Fernsehfilm „Fossil“. Der Film thematisiert die Herausforderungen des Kohleausstiegs aus der Perspektive der Hauptfigur Michael, einem Tagebauarbeiter, der seit 40 Jahren im Dienst steht. Der große Bagger, den Michael instand hält, steht seit einigen Wochen still, während sein Chef Horàk und die Kollegin Endmonda sich bereits intensiv auf den Kohleausstieg vorbereiten. Nach der tragischen Selbsttötung eines Kollegen sieht Michael keinen anderen Ausweg, als gegen den Strukturwandel zu kämpfen.
Im Film wird Michaels Familie ebenfalls in die Thematik einbezogen. Seine Frau Miri unterstützt die geplanten Transformationen, während seine Tochter Anja, die aktiv für den Kohleausstieg eintritt, in einem Protestcamp lebt. Sie kümmert sich um ihren Sohn Toni, der ebenfalls Teil dieser neuen Generation ist, die sich für Umweltthemen einsetzt. Regie führt Henning Beckhoff, wobei das Drehbuch von ihm und Bastian Köpf stammt. „Fossil“ wird ab Freitag, den 4. April, in der ZDFmediathek verfügbar sein und am Montag, den 7. April, um 0:10 Uhr im ZDF ausgestrahlt.
Gesellschaftliche Folgen des Kohleausstiegs
Die Erzählung von „Fossil“ greift tiefere gesellschaftliche Fragen auf, die mit dem Kohleausstieg verbunden sind. Dieser wird nicht nur als wirtschaftlicher, sondern auch als sozialer Umbruch verstanden. Gemäß den Analysen der Spiegel zeigt sich, dass der Strukturwandel in den Kohleregionen erhebliche Herausforderungen mit sich bringt. Der Rückgang der Kohleverstromung soll bis spätestens 2038 stattfinden, allerdings wird versucht, diesen Prozess, besonders im Hinblick auf die Braunkohle, vorzuziehen. So ist der Braunkohleausstieg in Nordrhein-Westfalen für 2030 geplant, was acht Jahre früher ist als ursprünglich vorgesehen.
Das Kohleausstiegsgesetz von 2020 regelt den schrittweisen Rückgang der Kohleverstromung und sieht vor, dass bis 2022 der Anteil auf etwa 15 Gigawatt gesenkt wird. Bis 2030 sollen weitere Reduktionen auf rund 8 Gigawatt für Steinkohle und 9 Gigawatt für Braunkohle erfolgen. Um den Strukturwandel zu unterstützen, sind bis zu 40 Milliarden Euro für die betroffenen Regionen eingeplant, sodass neue Arbeitsplätze geschaffen und die Infrastruktur ausgebaut wird. Trotz vorübergehender Rücknahmen von Kohlekraftwerken zur Sicherstellung der Energieversorgung sind die Herausforderungen gewaltig.
Begleitprogramm „Wir waren Kumpel“
Teil des Programmschwerpunkts ist auch der Dokumentarfilm „Wir waren Kumpel“, der die letzten Bergleute des Kohlebergwerks Ibbenbüren begleitet. Er wird ab dem 4. April in der ZDFmediathek verfügbar sein und am 28. April um 0:30 Uhr im ZDF ausgestrahlt. Diese Dokumentation verdeutlicht den menschlichen Aspekt des Kohleausstiegs sowie die eng verbundenen persönlichen Schicksale und die Identität der Bergbauarbeiter.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Kohleausstieg zeigt den enormen Wandel in der deutschen Energiewirtschaft und die vielschichtigen Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt. Die sympathische und humorvolle Herangehensweise des Films „Fossil“ könnte dabei helfen, die ernsthaften Themen einem breiteren Publikum näherzubringen, indem sie Geschichten erzählt, die für viele von Bedeutung sind. Diese Perspektiven sind wichtig, um in diesem tiefgreifenden Wandel einen gemeinsamen Weg zu finden und die Herausforderungen zu bewältigen.
Das Kohleausstiegsgesetz ist das Ergebnis eines langen Verhandlungsprozesses und soll regelmäßige Überprüfungen der Auswirkungen auf die Strompreise und die Versorgungssicherheit gewährleisten. Dies sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft in Deutschland, die auf den Erfahrungen und den Menschen im Kohlebergbau aufbaut.