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Kreis Euskirchen: Einschnitte bei Klima- und Kulturprojekten drohen!

Im Kreis Euskirchen drohen drastische Einschnitte bei Förderungen für Klimaschutz, Kultur und Bildung. Ein Vorschlag zur Streichung von Projekten sorgt für Unruhe und Proteste in der Region.

Im Kreis Euskirchen stehen zahlreiche Projekte im Bereich Klimaschutz, Biodiversität und kulturelle Angebote für Kinder und Jugendliche auf der Kippe. Eine Mehrheit im Kreistag, bestehend aus der Listengemeinschaft von CDU, FDP und UWV, hat beantragt, sechs wichtige Initiativen zu streichen. Die beantragten Einsparungen belaufen sich auf 370.000 Euro und könnten einen schweren Rückschritt in der klimatischen und kulturellen Entwicklung der Region bedeuten. Diese Entscheidung sorgt für Besorgnis, da bereits weitere Streichungen in Aussicht stehen, die auf zusätzliche Einsparungen abzielen.

Die Entscheidung des Kreistags ist eingebettet in einen generellen Trend von Einsparvorschlägen, die von der Kreisverwaltung und verschiedenen Fraktionen sowohl im Kreistag als auch in den Kommunen ausgearbeitet wurden. So soll die Kreisumlage im Jahr 2025 um 31 Millionen Euro auf insgesamt 230 Millionen Euro steigen. Diese drastische Erhöhung führt zu Protesten in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen, welche die finanziellen Belastungen direkt zu spüren bekommen. Um die steigenden Ausgaben zu finanzieren, werden Kommunen gezwungen, ihre Steuern zu erhöhen.

Folgen der Einsparungen für Klimaschutz und Kultur

Die Folgen der beantragten Streichungen sind weitreichend. Betroffen sind unter anderem die Fortschreibung des Klimaschutzkonzepts sowie die Erstellung einer Biodiversitätsstrategie. Ein weiteres gravierendes Projekt ist die Reduzierung einer Stelle, die für die Koordination der Klimaschutzaktivitäten zuständig ist. Die Kulturmaßnahmen an Schulen, wie das Projekt „Rampenfieber“, könnten ebenfalls gestrichen werden, was die kulturelle Bildung vieler Kinder und Jugendlicher gefährdet.

FDP-Fraktionschef Frederik Schorn rechtfertigt die geplanten Einsparungen und verweist auf bereits bestehende umfassende strategische Ansätze im Klimaschutz. Schorn argumentiert, dass die hohen Umlagen die finanziellen Spielräume der Kommunen stark einschränken und somit auch die kulturellen Angebote gefährden. So zeichnet sich ab, dass die Schließung von Stadtbüchereien, etwa in Bad Münstereifel, eine direkte Folge dieser Einsparmaßnahmen sein könnte.

Klimaschutzprojekte unter Druck

Parallel zu diesen Entwicklungen beteiligt sich der Kreis Euskirchen am EU-Projekt LAND4CLIMATE, welches zum Ziel hat, die Region besser auf klimatische Veränderungen vorzubereiten. Infolge der verheerenden Flutkatastrophe im Juli 2021 wird die Dringlichkeit von Maßnahmen gegen klimawandelbedingte Risiken besonders deutlich. Das Projekt ist Teil des europäischen Horizon-Programms und umfasst ein Budget von rund 13 Millionen Euro, geleitet von der Technischen Universität Dortmund.

LAND4CLIMATE konzentriert sich darauf, naturnahe Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel zu fördern, indem natürliche Lebensräume in den kontinentalen Regionen Europas gestärkt werden. Dazu gehören Initiativen wie Entsiegelung und Renaturierung, die nicht nur der lokalen Biodiversität zugutekommen, sondern auch den Landeigentümern helfen sollen, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Mit diesen Ansätzen sollen nicht nur akute klimatische Risiken gemildert werden, sondern auch langfristige Strategien zur Sicherung der biologischen Vielfalt und zur Verbesserung der Agrarflächen geschaffen werden. Schließlich muss die Region Euskirchen nicht nur die Herausforderungen des Klimawandels bewältigen, sondern auch den Rückgang der finanziellen Mittel für wichtige Projekte verhindern.

Für weitere Informationen über Förderprogramme zur Biodiversitätsstrategie können Interessierte auf die Veröffentlichung des BUND zurückgreifen, die umfangreiche Einblicke bietet: hier.

Referenz 1
www.ksta.de
Referenz 2
www.kreis-euskirchen.de
Referenz 3
www.bund.net
Quellen gesamt
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