
Nach der 1:2-Niederlage gegen den FC Bologna am 21. Januar 2025 musste Nuri Şahin als Trainer von Borussia Dortmund seinen Rücktritt einreichen. Diese Entscheidung fiel nach einer ernüchternden Serie von neun Spielen, in denen das Team nur einen Sieg verbuchen konnte. Die sportliche Misere hat zu internen Spannungen innerhalb des Vereins geführt, die möglicherweise den Erfolg eines neuen Trainers gefährden könnten, berichtet Ruhr24.
Şahin selbst zeigte sich nach der Entlassung skeptisch, ob sein Weggang die Probleme des BVB lösen könnte, und sprach von „Nebenkriegsschauplätzen“ innerhalb des Vereins. Trotz seines Engagements fand er keinen Rückhalt im Team, wie abermals betont wurde. Seine Entlassung steht in einem Kontext, in dem Borussia Dortmund auf dem 10. Platz in der Bundesliga und Rang 13 in der Champions League steht.
Sportdirektor Sebastian Kehl stellte zudem fest, dass es keine Anzeichen für Unwillen der Spieler gegen Şahin gab.
Interne Machtkämpfe und mögliche Nachfolger
Der Verein sieht sich neben den sportlichen Herausforderungen auch mit internen Machtkämpfen konfrontiert, die die Suche nach einem geeigneten Nachfolger erschweren. Aktuell werden Roger Schmidt und Niko Kovac als mögliche Kandidaten gehandelt. Beide Trainer sind bekannt für ihre starke Meinung und Erfahrung im Umgang mit hohen Erwartungen, was für die BVB-Verantwortlichen entscheidend sein könnte. Urs Fischer und Erik ten Hag sind weitere Namen, die im Gespräch sind, jedoch bleibt unklar, ob diese Trainer überhaupt Interesse an der Position zeigen werden, so Transfermarkt.
Die Entlassung Şahins wurde bereits als die vierte Niederlage in Serie für Dortmund wahrgenommen, die zu einer wachsenden Frustration unter den Fans und innerhalb des Teams führte. Matthias Sammer meinte, die Mannschaft befinde sich aufgrund ihrer körperlichen und geistigen Verfassung in einer „Nicht-Verfassung“ und der Gegensatz zwischen den Erwartungen und der Realität ist drastisch. Der Torjubel nach dem ersten Treffer in Bologna durch Serhou Guirassy stellte sich als trügerisch heraus, da dies nicht zur Wende beitrug.
Effekte von Trainerwechseln
Trainerwechsel sind im Fußball häufig, insbesondere wenn die Ergebnisse nicht den Ansprüchen genügen. Untersuchungen zeigen jedoch gemischte Ergebnisse über die Auswirkungen solcher Wechsel. Sebastian Zart, Sportwissenschaftler an der TU Kaiserslautern, untersuchte in einer Analyse von knapp 4.000 Spielen, dass Trainerwechsel in vielen Ligen zunächst zu einem Leistungsanstieg führen können. Die verbesserten Leistungen können bis zu 16 Spieltage nach einem Wechsel anhalten, was die Frage aufwirft, ob der Verein zu schnell gehandelt hat BR.de.
Obwohl ein Wechsel positive Auswirkungen auf die Truppe haben könnte, wird empfohlen, den Trainern ausreichend Zeit zu geben, um sich einzuarbeiten und das Vertrauen der Spieler zu gewinnen. Die herausfordernde Situation bei Borussia Dortmund könnte auch die Notwendigkeit verdeutlichen, strukturelle Veränderungen im Verein in Betracht zu ziehen, um die anhaltenden Probleme an der Wurzel zu packen.