
Eine Einigung auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg wurde kürzlich verkündet, was international begrüßt worden ist. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu signalisiert weiteren Gesprächsbedarf, während Donald Trump, der am kommenden Montag als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt wird, auf eine endgültige Einigung drängt. Trump äußerte in einer Sendung des US-Podcasters Dan Bongino, dass eine Einigung besser vor seinem Amtseid zustande kommen sollte. Er kritisierte den scheidenden Präsidenten Joe Biden, der die Vereinbarung als seinen Verhandlungserfolg bezeichnete.
Die Verhandlungen für die Übereinkunft zwischen Israel und der Hamas, die einen mehrstufigen Prozess zur Beendigung der Kämpfe sowie zur Freilassung von Geiseln umfasst, haben am Donnerstag in Doha weitergedauert. Biden und der Vermittlerstaat Katar hatten nach monatelangen indirekten Gesprächen am Mittwoch die Einigung verkündet. Trump behauptet, dass ohne seinen Einfluss eine solche Vereinbarung im Konflikt nicht zustande gekommen wäre.
Details zur Waffenruhe und Geiselfreilassung
Die Vereinbarung sieht vor, dass die Waffenruhe am Sonntag in Kraft treten soll. Die Ankündigung hat sowohl in Israel als auch im Gazastreifen zu Jubel geführt. Tausende Menschen feierten auf den Straßen des Gazastreifens, während Angehörige der Geiseln in Israel sich umarmten. In der Vereinbarung ist festgelegt, dass 33 Geiseln der Hamas im Austausch für palästinensische Häftlinge freikommen sollen. Israel wird für jede zivile Geisel 30 palästinensische Gefangene befreien, während für jede Soldatin 50 freigelassen werden.
Zuerst sollen dabei weibliche Geiseln, minderjährige Personen sowie Männer über 50 Jahren freigelassen werden. Am 7. Oktober 2023 wurden 251 Geiseln aus Israel in den Gazastreifen verschleppt; 94 sollen sich noch dort befinden, während 34 bereits tot sind. Unter den Geiseln gibt es eine „niedrige zweistellige Anzahl von Personen mit Deutschlandbezug“. Die Vereinbarung umfasst drei Phasen, wobei Details zur zweiten Phase erst ab dem 16. Tag nach Inkrafttreten der Waffenruhe verhandelt werden.
Politische Reaktionen und Ausblick
Die Einigung benötigt jedoch noch die Zustimmung des israelischen Sicherheitskabinetts sowie der Regierung, was weitere politische Diskussionen nach sich ziehen könnte. Das israelische Parlament trat am Donnerstag zusammen, um dem Deal zuzustimmen. Netanjahu hat die Einigung bisher nicht offiziell bestätigt, sodass die gesamte Situation weiterhin angespannt bleibt. Es gibt noch mehrere offene Klauseln des Abkommens, die besprochen werden müssen.
Die Vereinbarung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da israelische Militärs sich schrittweise aus dem Gazastreifen zurückziehen wollen. Der Konflikt hat die humanitäre Lage in der Region erheblich verschärft, und beide Seiten haben erkannt, dass eine langfristige Lösung erforderlich ist. Katar, die USA und Ägypten haben seit Monaten an der Vereinbarung gearbeitet und intensiv verhandelt. Dabei war ein zentraler Streitpunkt die Koordination humanitärer Hilfe und die Rückkehr von Personen im Gazastreifen.
Um die Fortschritte zu sichern, ist der Druck auf alle involvierten Akteure entscheidend, insbesondere in Anbetracht des nahenden Amtsantritts von Donald Trump, der das Thema auf der internationalen Agenda weiter vorantreiben könnte. Die nächsten Tage werden entscheidend sein, um zu beobachten, ob die Vereinbarung tatsächlich in eine dauerhaftere Waffenruhe und gelungene Geiselfreilassungen mündet.
Weitere Informationen können auf den Webseiten von bnn.de, spiegel.de und tagesschau.de abgerufen werden.