
Der Breakthrough Prize in Physik 2023, ein renommierter Preis, der als Oscar der Wissenschaft gilt, zeichnet die bemerkenswerten Leistungen von mehr als 10.000 Physikerinnen und Physikern aus. Diese Wissenschaftler sind Teil internationaler Kollaborationen, die am Large Hadron Collider (LHC) am CERN in Genf arbeiten. Der Preis würdigt alle Mitglieder der Experimente ATLAS, ALICE, CMS und LHCb, darunter Studierende, Promovierende und Professoren. Wie uni-bonn.de berichtet, spiegelt die Auszeichnung die Erfolge dieser Gruppen wider, insbesondere bei der Überprüfung des Standardmodells der Elementarteilchenphysik.
Die Errungenschaften, die die Wissenschaftler erzielt haben, sind beeindruckend. Dazu gehören die Messung der Eigenschaften des Higgs-Teilchens, die Untersuchung seltener Teilchenreaktionen sowie die Entdeckung von über 72 neuen Hadronen. Besonders bemerkenswert ist, dass mehr als ein Drittel dieser Hadronen unbekannte Strukturen aufweist. Diese Entwicklungen haben erhebliche Auswirkungen auf das Verständnis von Phänomenen jenseits des Standardmodells, wie Dunkler Materie und Supersymmetrie.
Führende Rolle der Universität Bonn
Die Universität Bonn spielt eine Schlüsselrolle an den Experimenten ATLAS, ALICE und LHCb. Zu den bedeutenden Persönlichkeiten an der Universität gehören die Professoren Florian Bernlochner, Klaus Desch und Matthias Schott, die allesamt am ATLAS-Experiment mitwirken. Am ALICE-Experiment erforscht Professor Bernhard Ketzer die Entstehung exotischer Teilchen. Zudem ist Professor Sebastian Neubert am LHCb-Experiment tätig und beschäftigt sich mit der Präzision in der Messung neuer Hadronen.
Die Forschungs- und Technologiezentren der Universität tragen wesentlich zur Entwicklung neuer Messinstrumente für den LHC bei. Beispielsweise wurden der innere Spurdetektor von ATLAS und das Upgrade der ALICE-Zeitprojektionskammer in Bonn mitentwickelt und gebaut. Das mit dem Preisgeld von 3 Millionen Dollar unterstützte Projekt dient der Förderung von Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern.
Kollaboration und Technologie
Das Max-Planck-Institut für Physik (MPP) ist seit 1992 ein Gründungsmitglied der ATLAS-Kollaboration und hat maßgeblich zur Projektplanung und technischen Umsetzung des Detektors beigetragen. Wie mpp.mpg.de vermerkt, hat die MPP mit ihrer Datenanalyse das Verständnis des Higgs-Bosons entscheidend vertieft, einschließlich der präzisen Messung seiner Masse und der Untersuchung seiner Wechselwirkungen mit anderen Elementarteilchen.
Die genaue Rekonstruktion von Kollisionsprodukten und die Suche nach neuen Teilchen gehören zu den Kernaufgaben der MPP-Forscher:innen. Ihre kollektiven Anstrengungen wurden nun mit dem Breakthrough Prize gewürdigt, was die Wichtigkeit ihrer Arbeit unterstreicht. Der Preis hebt den Engagement aller Beteiligten hervor, von Ingenwicht über Technik bis zur Verwaltung.
Zukunftsperspektiven
Während der LHC derzeit repariert wird, hoffen Physiker, dass der Betrieb am 5. Juli 2025 wieder aufgenommen werden kann. Diese Kollisionen ermöglichen wichtige Beobachtungen, die zur weiteren Erforschung des Higgs-Bosons und anderer Teilchen beitragen könnten. Nach der Entdeckung des Higgs-Bosons im Jahr 2012 bleibt das Verständnis der genauen Mechanismen kompliziert. Der Nachweis zweier Higgs-Bosonen bleibt rar und erfordert weitere Protonenkollisionen.
In den nächsten Jahren können Physiker auf vielversprechende neue Erkenntnisse hoffen, während am CERN nicht nur das Higgs-Boson, sondern auch andere Teilchen untersucht werden. Dies eröffnet Perspektiven für die Grundlagenforschung, die in den kommenden Jahren bedeutende Fortschritte bringen könnte. Universitäten und Forschungsinstitute sind entscheidend, um diese Entwicklungen voranzutreiben und zukünftige Entdeckungen in der Teilchenphysik zu ermöglichen, wie forschung-und-lehre.de feststellt.