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Bonn: Neue Juniorprofessur erforscht weibliche Immunität und Gesundheit!

Die Universität Bonn hat eine Juniorprofessur für Immunologie mit Fokus auf weibliche Immunität eingerichtet. Ziel ist die Erforschung geschlechtsspezifischer Unterschiede in Immunreaktionen, gefördert über drei Jahre.

Die Universität Bonn hat die Bewilligung einer neu geschaffenen Juniorprofessur im Bereich Immunologie mit einem speziellen Fokus auf die weibliche Immunität erhalten. Dies wurde am 10. Januar 2025 offiziell bekannt gegeben. Bonn gilt als ein führendes Zentrum für immunologische Spitzenforschung und die Juniorprofessur wird in enger Zusammenarbeit mit renommierten Partnerinstitutionen wie dem Universitätsklinikum Bonn (UKB), dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und dem Exzellenzcluster ImmunoSensation2 eingerichtet. Diese Initiative zielt darauf ab, Forschungsansätze zur Rolle von Geschlecht, Gender und weiblicher Gesundheit in der Immunologie zusammenzuführen, was in der bisherigen Forschung als unzureichend angesehen wurde.

Das Hauptaugenmerk dieser Professur liegt auf den bisher wenig erforschten Unterschieden in der Immunantwort zwischen Männern und Frauen. Diese Unterschiede können sich sowohl in der Stärke der Immunreaktion als auch in der Art der Reaktion auf Infektionen und Impfstoffe äußern. Während Frauen oft stärkere Immunreaktionen zeigen, kann dies auch zu einer erhöhten Anfälligkeit für Autoimmunerkrankungen führen. Zudem sind frauenspezifische Gesundheitsinformationen in der immunologischen Forschung stark unterrepräsentiert. Diese unzureichende Berücksichtigung kann dazu führen, dass Krankheiten bei Frauen häufig erst später diagnostiziert werden und Therapien bei ihnen anders oder weniger effektiv wirken.

Forschung zu geschlechtsspezifischen Unterschieden

Die Juniorprofessur wird sich auch mit den Veränderungen der Immunreaktionen während des Menstruationszyklus und der Wechseljahre auseinandersetzen. Dies ist besonders relevant, da viele Immunerkrankungen geschlechtsspezifische Unterschiede aufweisen, die bislang nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Um diese Unterschiede zu verstehen, wird angestrebt, geschlechtsspezifische Themen in die Studiengänge “Medical Immunosciences and Infection” sowie “Immunobiology and Systems Immunology” zu integrieren.

Parallel dazu widmet sich eine andere Forschungsgruppe, geleitet von Prof. Dr. Marcus Altfeld vom UKE und Prof. Dr. Hanna Lotter vom BNITM, den geschlechtsspezifischen Einflüssen auf Immunkrankheiten, Infektionen und Tumoren. Diese interdisziplinäre Gruppe kombiniert Erkenntnisse aus Studien am Menschen sowie Tiermodellen, um ein besseres Verständnis der Immununterschiede zwischen Geschlechtern zu erlangen. Frauen zeigen häufig eine bessere Abwehr gegen Krankheitserreger, verstärkte Immunreaktionen nach Impfungen und höhere Reaktionen gegen bestimmte Tumorarten. Dennoch gehen diese Vorteile oft mit Nachteilen einher, wie einer höheren Häufigkeit von Autoimmunerkrankungen und stärker anhaltenden Entzündungen.

Förderung und Unterstützung

Die Juniorprofessur wird durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) gefördert. Über einen Zeitraum von drei Jahren erhält die Universität Bonn bis zu 450.000 Euro. Nach dieser ersten Förderphase verpflichtet sich die Universität, die abwechslungsreiche Schwerpunktsetzung für mindestens weitere drei Jahre fortzuführen. Ziel dieser Förderung ist es, die Gender- und Geschlechterforschung in Nordrhein-Westfalen zu stärken, was in Anbetracht der bisher unzureichend erforschten Gesundheitsunterschiede von hoher Relevanz ist.

Insgesamt wird die Schaffung dieser Juniorprofessur und die damit verbundene Forschungsförderung bereits als ein Schritt in die richtige Richtung betrachtet, um die oft übersehenen geschlechtsspezifischen gesundheitlichen Belange in den Fokus der Forschung zu rücken. Dies könnte nicht nur zu besseren Krankheitserkenntnissen führen, sondern auch die Entwicklung personalisierter medizinischer Ansätze vorantreiben, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Geschlechter gerecht werden.

Für weitere Informationen zu den geschlechtsspezifischen Immununterschieden wird auf die Beitragsverwendung von medizin-aspekte.de verwiesen. Die Universität Bonn informiert über die neu bewilligte Juniorprofessur auf ihrer offiziellen Webpräsenz unter uni-bonn.de.

Referenz 1
www.uni-bonn.de
Referenz 3
medizin-aspekte.de
Quellen gesamt
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