
Eine neue Sonderausgabe des Wissenschaftsmagazins Rubin, die am 7. Januar 2025 veröffentlicht wurde, behandelt das Thema des Extinktionslernens. Diese Forschung, die vom Sonderforschungsbereich 1280 „Extinktionslernen“ an der Ruhr-Universität Bochum geleitet wird, beleuchtet, wie das Gedächtnis funktioniert und welche Rolle der Kontext beim Überwinden von Angst und Schmerzen spielt. Die Sonderausgabe ist online zugänglich und die gedruckte Version kann kostenlos angefordert werden.
Das Forschungsteam untersucht dabei insbesondere das Problem des Umlernens, welches gravierende Folgen haben kann, wenn neutrale Erfahrungen mit Ängsten verbunden sind. Ein Beispiel hierfür ist die Möglichkeit, dass eine neue PIN für eine EC-Karte leichter im Gedächtnis bleibt, wenn der Kontext wie ein Geldautomat gleich bleibt. Der Kontext hat demnach eine entscheidende Bedeutung für die Erinnerungsfähigkeit und beeinflusst unsere Fähigkeit, Ängste zu überwinden.
Zusammenhänge zwischen Entzündung und Gedächtnis
In ihrer Forschung legt die Gruppe auch den Fokus auf die Auswirkungen von Entzündungen auf das Lernen und Gedächtnis. Wie ein Projekt aus dem Sonderforschungsbereich zeigt, hat eine systemische Entzündung einen direkten Einfluss auf das Extinktionslernen, insbesondere in Bezug auf schmerzassoziierte Ängste. Es wird untersucht, inwiefern akute und chronische Entzündungen das Lernen von schmerzbezogenen Erfahrungen stören können.
Die Leitfragen des Projekts betreffen insbesondere, ob Entzündungsprozesse den Erwerb von schmerzbezogener Furcht begünstigen und ob sie das Extinktionslernen beeinträchtigen. Zudem wird untersucht, ob diese Effekte spezifisch für schmerzbezogene Lernprozesse sind oder auch andere Bereiche des Lernens betreffen.
Forschungsergebnisse und ihre Bedeutung
Die Ergebnisse der Untersuchungen aus der Sonderausgabe sind nicht nur für Wissenschaftler von Interesse, sondern haben auch praktische Relevanz für das Verständnis chronischer Schmerzen in Europa. Laut einer Umfrage zur Prävalenz chronischer Schmerzen haben viele Menschen im Alltag mit diesen Herausforderungen zu kämpfen. Die Forschung könnte dazu beitragen, bessere Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln, insbesondere für Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen.
Die Sonderausgabe des Wissenschaftsmagazins Rubin bietet somit einen valuablen Einblick in die Mechanismen des Lernens und Gedächtnisses sowie die Rolle von Schmerzen und Ängsten. Das PDF der Sonderausgabe ist außerdem zum Download verfügbar.
Für weitere Informationen und Zugang zur Sonderausgabe können Interessierte die Webseite der Ruhr-Universität Bochum besuchen: News Ruhr-Universität Bochum. Zusätzliche Details zur Forschung finden sich auch im Artikel über die Auswirkungen von chronischen Schmerzen in Europa auf De Gruyter und spezifische Informationen zum Projekt auf der Webseite des Sonderforschungsbereichs: SFB 1280.