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Katzenelend in Bochum: Apell ans Herz der Tierliebhaber!

Tierheim Bochum kämpft mit Überfüllung und einem Anstieg schwangeren Katzen. Tierpfleger und Tierschutzvereine fordern Kastrationspflicht, um das Katzenleid zu verringern und die Situation zu verbessern.

Die Situation in vielen Tierheimen, insbesondere im Tierheim Bochum, ist alarmierend. Facebook-Nutzer drücken ihr Entsetzen über das Leid der Tiere aus, während das Tierheim mit anhaltender Überfüllung zu kämpfen hat. Die aktuelle Zeitspanne von März bis April ist besonders kritische, da in dieser Zeit viele Katzen trächtig werden. Dies führt zu einem Anstieg der schwangeren Katzen, die in das Tierheim gebracht werden. So veröffentlichte das Tierheim Bochum am 20. März ein Bild einer trächtigen Katze, die mindestens vier Kätzchen erwartet.

Wie das Tierheim Bochum berichtet, war das Vorjahr turbulent und die Prognosen für die Zukunft sind ungewiss. Die Gründe, warum viele Katzenhalter sich von ihren trächtigen Tieren trennen, sind vielfältig und reichen von gesundheitlichen und finanziellen Schwierigkeiten bis hin zu Umzügen. Um gegenzusteuern, hat die Stadt Bochum bereits 2018 entschieden, dass Freigängerkatzen registriert und kastriert werden müssen.

Tierschutz in der Krise

Eine neue Umfrage des Deutschen Tierschutzbundes zeigt, dass 97% der Tierschutzvereine, die Katzen aufnehmen, an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Oft kommt es zu Aufnahmestopps, denn die Anzahl der abgegebenen Katzen übersteigt bei vielen Vereinen die Möglichkeiten. Diese Umfrage wurde im September 2024 unter den angeschlossenen Tierschutzvereinen durchgeführt und verdeutlicht die zunehmende Dringlichkeit der Situation.

Thomas Schröder, der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, kritisierte in diesem Zusammenhang, dass der praktische Tierschutz vor Ort kollabiert. Darüber hinaus haben 81% der Tierschutzvereine erhöhten Anfragen zur Aufnahme von Katzen verzeichnet, und 72% mussten mehr Kätzchen aufnehmen als im Vorjahr. Besorgniserregend ist auch, dass fast jeder zweite Tierschutzverein Aufnahmestopps verhängt hat, was bedeutet, dass viele Abgabekatzen keinen neuen Platz finden können.

Der Appell an die Verantwortung der Katzenbesitzer

In den sozialen Medien ist der Unmut über die mangelnde Verantwortung vieler Katzenbesitzer gewachsen. Nutzer fordern mehr Verständnis für die Notwendigkeit einer Kastration, um das Katzenleid zu verringern. Tierpfleger im Tierheim Bochum appellieren in diesem Zusammenhang eindringlich an die Öffentlichkeit: „Kastrieren lassen! Und kennzeichnen – das ist die größte Bitte.“

Nur 13% der Kommunen haben bislang eine Kastrationspflicht eingeführt, was vom Deutschen Tierschutzbund als unzureichend kritisiert wird. Der Weg zu einer bundesweiten Kastrationspflicht für Freigängerkatzen im Rahmen der Novellierung des Tierschutzgesetzes sei oft langwierig, obwohl die Mehrheit der Tierschutzvereine diese Maßnahme unterstützt. Gleichzeitig wächst die Population der unkastrierten Straßenkatzen weiter.

Eine Kastration ist, wie der Tierschutzbund erklärt, ein Routineeingriff, der unter Narkose durchgeführt wird und in der Regel ohne Komplikationen verläuft. Die Kosten für die Kastration liegen zwischen 150 und 250 Euro, in bestimmten Fällen können die Kosten bis zu 300 Euro betragen. Vorteile des Eingriffs sind unter anderem die Unfruchtbarmachung, Verhaltensänderungen und ein geringeres Risiko für Verkehrsunfälle, da Katzen nicht mehr auf der Suche nach Partnern umherstreifen.

Trotz der Schwierigkeiten, mit denen viele Tierschutzvereine konfrontiert sind, bleibt der Appell an die Verantwortung von Tierhaltern und die Notwendigkeit einer Kastrationspflicht unverändert. Die Anzeichen für eine bedrohliche Entwicklung im Tierschutz sind offensichtlich, und die Zeit zum Handeln ist gekommen.

derwesten.de | tierschutzbund.de | tierschutzbund.de

Referenz 1
www.derwesten.de
Referenz 2
www.tierschutzbund.de
Referenz 3
www.tierschutzbund.de
Quellen gesamt
Web: 19Social: 15Foren: 38