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Fußball-Karriere beendet: Simon Zoller zieht emotionalen Schlussstrich

Bundesliga-Stürmer Simon Zoller von FC St. Pauli kündigt aus gesundheitlichen Gründen das Ende seiner Karriere an. Verletzungen und psychische Belastungen begleiten seine Entscheidung.

Bundesliga-Stürmer Simon Zoller vom FC St. Pauli hat angekündigt, seine Karriere als Profifußballer aus gesundheitlichen Gründen zu beenden. In einem emotionalen Video auf Instagram erklärte der 30-Jährige, dass diese Entscheidung über die letzten Monate gereift sei. Zoller hat in dieser Saison aufgrund von Verletzungsproblemen kein einziges Spiel bestritten und wird perspektivisch nicht auf den Platz zurückkehren können. Der Spieler leidet unter schweren Rückenbeschwerden, die ihm den Weg zurück ins Fußballgeschäft versperren.

Der 2016 mit Sportmoderatorin Laura Wontorra verheiratete Zoller, dessen Ehe jedoch nach sechs Jahren zerbrach, blickt auf eine bewegte Karriere zurück. Er spielte für Vereine wie den Karlsruher SC, den VfL Osnabrück, den 1. FC Köln, den 1. FC Kaiserslautern und den VfL Bochum. Besonders hervorzuheben ist seine Zeit beim 1. FC Köln, wo er für 3,5 Millionen Euro verpflichtet wurde. In 91 Pflichtspielen erzielte Zoller 16 Tore und bereitete sieben Treffer vor, unter anderem in der Europa League.

Herausforderungen und Verletzungsprobleme

Simon Zollers Karriere war häufig von Verletzungen geprägt. Der Stürmer selbst gesteht, dass er es „vom Kopf her schwierig“ fand, gegen die Belastungen und anhaltenden Verletzungsprobleme anzukämpfen. In den letzten Jahren war er vor allem aufgrund wiederholter Rückenverletzungen stark eingeschränkt und konnte nur fünf Joker-Einsätze in der vergangenen Saison für den FC St. Pauli absolvieren, dessen letzter Einsatz am 16. März 2024 stattfand.

Zoller scheint jedoch mit seiner Entscheidung, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen, im Reinen zu sein. In den letzten Monaten habe er viele positive Erlebnisse Revue passieren lassen. „Ich möchte dem Fußball ziemlich sicher verbunden bleiben“, äußerte der Spieler, der sich bei seiner Familie für die Unterstützung in seiner Karriere bedankte.

Psychische Gesundheit im Profisport

Im Kontext von Zollers Karriereende wird auch das oft tabuisierte Thema psychische Gesundheit im Profisport relevant. Viele Athleten sind durch den Leistungsdruck anfällig für psychische Erkrankungen. Eine Metaanalyse zeigt, dass besonders jene, die verletzungsbedingt aus dem Sport ausscheiden, auch nach ihrer Karriere anfällig für psychische Symptome bleiben. Zu diesen Symptomen gehören unter anderem Angststörungen, Depressionen und Schlafstörungen, die im Leistungssport häufig auftreten.

Die Herausforderungen, mit denen sich Spieler wie Zoller konfrontiert sehen, erstrecken sich nicht nur auf körperliche Erschöpfung, sondern auch auf den Verlust der sportlichen Identität und Fitness. Für viele Athleten ist der Übergang aus der aktiven Karriere eine kritische Phase, in der neue Stressoren auftreten, die beachtet werden müssen. Die Prävalenz psychischer Probleme bleibt nach der Karriere häufig über dem Durchschnitt der Normalbevölkerung.

In diesem Zusammenhang ist es für Vereine und Verbände wichtig, eine umfassende psychosoziale Betreuung für Athleten während und nach ihrer Laufbahn sicherzustellen, um den Übergang in das „Leben nach dem Sport“ zu erleichtern.

Simon Zoller ist nicht nur ein Beispiel für die Herausforderungen, die Profisportler durchleben, sondern auch für den Mut, sich rechtzeitig von der Sportkarriere zu verabschieden, um die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden in den Vordergrund zu stellen.

Referenz 1
www.maz-online.de
Referenz 2
geissblog.koeln
Referenz 3
www.zeitschrift-sportmedizin.de
Quellen gesamt
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