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Chemie-Talent Karges: Preis für bahnbrechende Krebstherapie!

Dr. Johannes Karges von der Ruhr-Universität Bochum erhält den Nachwuchspreis für seine innovative Krebsforschung, die Nebenwirkungen der Chemotherapie minimiert. Ziel: eine schonendere Behandlung.

Dr. Johannes Karges wurde am 6. Januar 2025 mit dem Preis für Hochschullehrer-Nachwuchs in der deutschen Chemie ausgezeichnet. Diese renommierte Ehrung wird von der Dr. Otto Röhm Gedächtnisstiftung vergeben und ist mit 2.000 Euro dotiert, die in die eigene Forschung fließen sollen. Karges, der an der Ruhr-Universität Bochum die Gruppe für Medizinische Anorganische Chemie leitet, wurde 1992 geboren und hat an verschiedenen angesehenen Universitäten studiert.

Seine akademische Laufbahn begann an der Philipps-Universität Marburg, wo er 2016 seinen Masterabschluss in Chemie erwarb. Anschließend nahm er ein Erasmus-Stipendium am Imperial College London in Anspruch und promovierte in medizinischer anorganischer Chemie an der Universität Paris Sciences & Lettres. Ein Teil seiner Doktorarbeit wurde an der Sun Yat-Sen University in China durchgeführt. Seine Forschungstätigkeit führte ihn 2020 an die University of California San Diego und seit November 2022 leitet Karges als Liebig Fellow seine eigene Forschungsgruppe an der Ruhr-Universität Bochum.

Neue Ansätze in der Krebstherapie

Ein zentrales Ziel von Karges und seinem Team ist die Entwicklung innovativer Krebsmedikamente, die gezielt am Tumor wirken, ohne dabei gesunde Zellen zu schädigen. Diese Medikamente funktionieren als unwirksame Vorstufen, die sich in Tumoren und Metastasen anreichern und durch Licht oder Ultraschall aktiviert werden. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die oft schwerwiegenden Nebenwirkungen der herkömmlichen Chemotherapie zu vermeiden.

Die Internationalen Agentur für Krebsforschung (LARC) berichtet, dass etwa jeder Fünfte im Laufe seines Lebens an Krebs erkrankt. Aktuelle Behandlungsformen, vor allem Chemotherapeutika, greifen nicht nur Tumoren an, sondern schädigen auch gesunde Zellen. Dies führt häufig zu bleibenden Schädigungen von Organen wie Niere, Leber oder Gehirn. Karges konnte in seinen Studien eine duale Methode entwickeln, die diese Nebenwirkungen ausschließt, indem sie den Wirkstoff ausschließlich im Tumor anlagert.

Nanopartikel in der Forschung

Ein innovatives Element in Karges‘ Forschung sind Nanopartikel, die zu etwa 80 bis 90 Prozent aus dem Wirkstoff bestehen. Diese Teilchen sind so konzipiert, dass sie sich nach Erreichen des Tumors auflösen und den Wirkstoff gezielt freisetzen. Eine besondere Herausforderung stellt die Durchlässigkeit der Tumorblutgefäße dar, die den Zugang der Nanopartikel zum Tumorgewebe erleichtert. In bisherigen Versuchen wurde diese Methode zunächst an Mäusen erfolgreich getestet, und die Forscher entwickeln eigene Wirkstoffe, um die Wirksamkeit weiter zu erforschen.

Die diesbezüglichen Fortschritte zeigen vielversprechende Ansätze, besonders im Hinblick auf die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Dr. David Rudolph, ein ehemaliger Doktorand von Karges, bereitet die Ausgründung eines Unternehmens vor, um diese Nanopartikel weiterzuentwickeln und in den klinischen Einsatz zu bringen. Langfristig erwarten die Forschenden eine Anpassung dieser Technologie für die Behandlung anderer Krebsarten.

Karges wurde für seine bahnbrechenden Arbeiten auch mit dem Life Sciences Bridge Award der Avantis Foundation ausgezeichnet, der mit 100.000 Euro dotiert ist. Diese Anerkennung und die positive Resonanz auf seine Forschung motivieren Karges in seinem Bestreben, Fortschritte in der Krebstherapie zu erzielen und vielen Menschen zu helfen, da Krebs eine der tödlichsten Krankheiten weltweit ist.

Abschließend dankt Karges den Mitgliedern seiner Forschungsgruppe für deren Engagement und Leidenschaft zur Wissenschaft. Diese Auszeichnung ist nicht nur eine Anerkennung seiner bisherigen Forschung, sondern auch ein Ansporn für zukünftige Entdeckungen in der Chemie und Krebsforschung.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Seiten der Ruhr-Universität Bochum hier, sowie die Berichte von WDR hier und KIT hier.

Referenz 1
news.rub.de
Referenz 2
www1.wdr.de
Referenz 3
www.kit.edu
Quellen gesamt
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