
Am 11. Januar 2025 kam es in einem ICE auf der Strecke von Dortmund nach Bochum zu einem gewalttätigen Vorfall, der die Bundespolizei auf den Plan rief. Ein 37-jähriger Mann aus Duisburg, der ohne gültigen Fahrschein reiste, sorgte für Aufruhr im Zug, indem er Zugbegleiter mit Schlägen und Tritten angriff. Laut Ruhr24 wurde der Mann bereits am Dortmunder Hauptbahnhof gesehen, wo er Schaffner und Reisende bedrohte und beleidigte, bevor er in den ICE stieg.
Die Situation eskalierte, als ein 28-jähriger Zugbegleiter den Mann ansprach und ihn aufforderte, das Fahrzeug in Bochum zu verlassen. Der Täter ignorierte diese Aufforderung und beschimpfte den Mitarbeiter, woraufhin er in den hinteren Teil des Zuges wechselte. Hier traf er erneut auf einen weiteren Zugbegleiter, der ebenfalls um das Verlassen des Zuges bat. Diese Aufforderungen wurden durch eine Gruppe von Fußballfans im Zug unterstützt, die ebenfalls versuchten, den Mann zur Vernunft zu bringen. Trotzdem ging die Auseinandersetzung weiter und der Täter schlug den 28-jährigen Kontrolleur ins Gesicht und trat gegen den Unterschenkel seines 34-jährigen Kollegen.
Folgen des Angriffs
Durch den Angriff wurden beide Mitarbeiter der Deutschen Bahn dienstunfähig. Die Deutsche Bahn entschied daraufhin, die Weiterfahrt des Zuges abzubrechen, und die Passagiere mussten auf andere Verbindungen umsteigen. Die Bundespolizei erhielt gegen 9 Uhr von der Auseinandersetzung Kenntnis und konnte den Täter nach dem Abbruch des Zuges in Bochum abführen. Der Mann hatte eine marokkanische Identitätskarte und wies sich mit dieser aus, verweigerte jedoch die Aussage gegenüber den Beamten. Er sieht sich nun Ermittlungen wegen Bedrohung, Körperverletzung, Beleidigung und Erschleichens von Leistungen gegenüber.
In den letzten Jahren hat die Gewalt gegen Beschäftigte im Nah- und Fernverkehr zugenommen. Eine im Auftrag des dbb beamtenbund und tarifunion sowie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) durchgeführte Studie untersucht nun das Ausmaß solcher Delikte im Verkehrsbereich. Laut verdi sind die Ergebnisse dieser Forschung wichtig, um Handlungsansätze zur Bekämpfung der Gewalt in diesem Bereich zu entwickeln. Zudem wird die Situation im Verkehrssektor im Vergleich zu anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes analysiert.
Ein ähnlicher Vorfall wurde erst kürzlich in Bochum gemeldet, als die Polizei wegen eines Dooring-Vorfalls eingreifen musste. Diese Reihe von Angriffen und Übergriffen verdeutlicht, wie wichtig es ist, Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter im öffentlichen Verkehr zu ergreifen.