
Am 6. Februar 2025 um 19 Uhr findet im Oval der Wissenswerkstadt Bielefeld eine bedeutende Veranstaltung statt, die sich intensiv mit dem Thema „Unsere Sprache – unsere Demokratie“ auseinandersetzt. Organisiert von Studierenden und Professoren der Universitäten Bielefeld und Bremen, richtet sich die Einladung nicht nur an Bürger*innen, sondern auch an Forschende, Lehrende und Studierende, um in einen aktiven Dialog zu treten. Der Eintritt ist kostenlos, und die Türen öffnen bereits um 18.30 Uhr.
Die Veranstaltung hat im Kontext der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar an Bedeutung gewonnen. In den Diskussionsrunden geht es um den demokratischen und antidemokratischen Gebrauch von Sprache. Ziel ist es, Erkenntnisse über den Sprachgebrauch im Alltag zu gewinnen und die Teilnehmenden für antidemokratische Sprachmuster zu sensibilisieren. Professoren und Studierende reflektieren gemeinsam, was jeder Einzelne im Alltag tun kann, um diese Mechanismen aufzudecken.
Bedeutung von Sprache in der politischen Kommunikation
Sprache spielt eine zentrale Rolle in der politischen Kommunikation. Sie ist nicht nur ein Werkzeug zur Legitimation politischen Handelns, sondern auch entscheidend für die öffentliche Meinungsbildung und den Zustand der Demokratie. Politische Sprache umfasst dabei den Gebrauch von Wörtern durch politische Funktionär*innen, durch die Medien sowie das Sprechen der Bürger*innen über politisch relevante Themen, was sich als eine Art politisches Sprechen herausstellt. Informationen von bpb.de verdeutlichen, dass es hierbei sowohl um öffentliche als auch um repräsentative Aspekte geht.
Laut Ulrich Sarcinelli, Autor des Handbuchs zur politischen Rhetorik, umfasst die politische Rhetorik auch die spezifische Sprache, die in verschiedenen politischen Kontexten verwendet wird. Sie dient nicht nur der Übermittlung von Informationen, sondern hat ebenfalls die Funktion der Persuasion, die durch Rationalität (Logos), Glaubwürdigkeit (Ethos) und Emotionen (Pathos) gekennzeichnet ist. Die Art und Weise, wie politische Themen formuliert werden, hat direkten Einfluss auf die gesellschaftliche Wahrnehmung und kann Bewertungen und Einstellungen auslösen. Diese Punkte werden in der Publikation auf den Seiten 301-324 behandelt, die auch die Theorie der politischen Rhetorik näher beleuchtet.
Herausforderungen und Reflexion
Die Veranstaltung am 6. Februar lädt nicht nur zur aktiven Teilnahme ein, sondern ermutigt auch zur Reflexion des eigenen Sprachgebrauchs. Gerade in Zeiten vorgezogener Wahlen ist es von entscheidender Bedeutung, sich bewusst zu machen, wie Sprache politisch missbraucht werden kann und welche Folgen dies für die Demokratie hat. Ein zentraler Aspekt der Diskussion wird die Frage sein: Was kann jeder im Alltag tun, um antidemokratische Sprachmechanismen zu erkennen?
Die Botschaft der Organisatoren ist klar: Der bewusste Umgang mit Sprache ist ein Grundpfeiler jeder funktionierenden Demokratie. Die Veranstaltung wird somit zu einem wichtigen Beitrag in der politischen Bildungslandschaft und bietet Raum für kritische Auseinandersetzung.
Interessierte Bürger*innen sind aufgerufen, sich im Voraus über das Veranstaltungsportal der Wissenswerkstadt anzumelden, um einen Platz in dieser wichtigen Diskussion zu sichern.