
In Nordrhein-Westfalen (NRW) gibt es keine generelle Attestpflicht an Schulen, wie Ruhr24 berichtet. Das Schulgesetz NRW erlaubt Schulen lediglich, bei begründeten Zweifeln ein ärztliches Attest zu verlangen. Anhaltspunkte hierfür sind häufige oder besonders lange Krankmeldungen sowie auffälliges Fehlen bei Prüfungen oder vor und nach Ferien. Dieses Verfahren erfordert eine sorgfältige Abwägung der Schulen.
Eltern sind verpflichtet, die Schule unverzüglich über das Fehlen ihrer Kinder zu informieren und den Grund schriftlich mitzuteilen. Bei Abschluss- oder Nachprüfungen sind Atteste Pflicht; ohne ein solches wird die Prüfung mit der Note 6 bewertet. Die Verpflichtung zur regelmäßigen Teilnahme am Unterricht und an verbindlichen Veranstaltungen gilt für alle Schüler, auch für diejenigen, die nicht mehr schulpflichtig sind, wie BASS ergänzt.
Teilnahme und Entschuldigungen
Die Schulpflicht besteht auch vor und nach den Ferien. Beurlaubungen sind nur unter bestimmten Bedingungen zulässig. Eltern, die mit ihren Kindern vor oder nach den Ferien in den Urlaub fahren, müssen mit Bußgeldern zwischen 10 und 80 Euro pro unentschuldigten Fehltag rechnen. Bei angekündigten Verkehrsstreiks müssen Schüler die Schule dennoch besuchen, während extreme Wetterbedingungen wie Glatteis den Eltern die Entscheidung über den Schulbesuch überlassen. In diesen Fällen gilt die Fehlzeit als entschuldigt.
Ein dauerhaftes Fernbleiben vom Sportunterricht ist nur mit ärztlichem Attest aus gesundheitlichen Gründen möglich. Teilnahmen an Schülerstreiks während der Unterrichtszeit sind unzulässig. Schülerinnen und Schüler, die an Demonstrationen teilnehmen, erhalten im Falle von unentschuldigtem Fehlen eine Bewertung wie bei einer ungenügenden Leistung, wie das Schulministerium NRW in einem Runderlass konkretisiert hat. Lehrkräfte sind verpflichtet, ihre Aufgaben zur Unterrichtserteilung wahrzunehmen, und das Recht auf Teilnahme an öffentlichen Versammlungen sollte in der unterrichtsfreien Zeit ausgeübt werden, so Schulministerium NRW.
Regelungen und Verfahren
Schulversäumnisse, die nicht vorhersehbar sind – beispielsweise aufgrund von Unfällen oder Todesfällen in der Familie – müssen schriftlich entschuldigt werden. Bei Zweifeln kann auch hier ein ärztliches Attest gefordert werden. Entscheidungen über Beurlaubungen müssen schriftlich und rechtzeitig über die Klassenlehrkräfte an die Schulleitung gestellt werden. Diese sind nur in bestimmten Fällen möglich, wie beispielsweise bei persönlichen Anlässen oder bedeutenden Veranstaltungen. Eine Beurlaubung darf jedoch nicht zur Verlängerung der Schulferien genutzt werden, und in der Regel nicht mehr als eine Woche pro Schuljahr dauern.
Generell sind Befreiungen von Unterrichtseinheiten nur bei unzumutbaren persönlichen Gründen möglich, und auch hier sollten die Interessen aufeinander abgestimmt werden. Bei extremen Wetterbedingungen kann der Schulleiter Hitzefrei gewähren, wenn die Raumtemperatur über 27 Grad Celsius liegt. Bei weniger als 25 Grad Celsius darf kein Hitzefrei erteilt werden.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Regelungen zur Schulpflicht und den damit verbundenen Anforderungen überwacht werden. Die Schulen müssen sicherstellen, dass ihre decisions im Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen stehen und im besten Interesse der Schüler sowie der Bildungsgemeinschaft getroffen werden.