
In Aachen sorgt die Beschäftigung der ehemaligen Politikerin Mona Aranea im BSW-Büro für Aufsehen. Aranea, geboren 1986 in Mönchengladbach als Mona Meurer, hat sich in der Vergangenheit durch öffentliche Proteste hervorgetan und war bis 2020 Vorsitzende der Grünen in der Bezirksvertretung Mönchengladbach-Ost. Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie verlagerten sich ihre Aktivitäten jedoch. Sie kritisierte die staatlichen Maßnahmen und warf der Regierung Kindesmisshandlung vor. Ihre Verbindung zu dubiosen Gruppierungen, darunter Corona-Leugner und „Reichsbürger“, lenkt die Aufmerksamkeit auf eine zunehmende Radikalisierung.
Laut t-online.de hat Aranea auch relativierende Aussagen zum Holocaust getätigt und SS-Vergleiche angedeutet. Diese Äußerungen führten dazu, dass ihr Mandat in der Kommunalpolitik von anderen Mönchengladbacher Kommunalpolitikern infrage gestellt wurde. Oberbürgermeister Felix Heinrichs wies darauf hin, dass es bedenklich sei, wenn Vertreter des Staates sich mit Verschwörungstheoretikern gemein machen.
Der Einfluss von Verschwörungstheorien
Die Verbreitung von Verschwörungstheorien nimmt in der heutigen digitalen Welt zu, was während der Corona-Krise besonders deutlich wurde. Die Bundeszentrale für politische Bildung weist darauf hin, dass solche Theorien oft aus dem Bedürfnis entstehen, komplexe Themen zu simplifizieren. Menschen suchen in unsicheren Zeiten nach einfachen Erklärungen für das Geschehen, wie beispielsweise die Annahme, das Coronavirus sei eine biologische Waffe.
Verschwörungstheorien sind oft mit strategischen politischen Motiven verbunden, um bestimmte Ansichten zu fördern oder um durch deren Verbreitung wirtschaftlichen Gewinn zu erzielen. In der aktuellen Situation erkennen über 80 Prozent der Deutschen die Gefahren von Desinformation für die Demokratie und den sozialen Zusammenhalt an. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt, dass 84 Prozent der Befragten glauben, Desinformation sei ein bedeutendes Problem.
Das Potenzial von falschen Informationen
Die Studie zeigt auch, dass 86 Prozent der Befragten befürchten, dass Desinformation bei Wahlen Einfluss auf den Ausgang nehmen könnte. Besonders in Zeiten extremer gesellschaftlicher Herausforderungen, wie der Pandemie, werden solche Theorien häufig zur Spaltung der Gesellschaft eingesetzt. Die Bundeszentrale für politische Bildung empfiehlt, Nachrichten kritisch zu hinterfragen und sich nicht auf nicht überprüfbare Informationen zu stützen.
Die Kombination aus Araneas umstrittenen Äußerungen und der breiten Akzeptanz von Desinformation spiegelt eine besorgniserregende Tendenz wider, die nicht nur das individuelle Vertrauen in die Politik erschüttert, sondern auch die Grundlagen der Gesellschaft in Frage stellt.