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Nord- und Ostseestrände: Schockierende PFAS-Verschmutzung entdeckt!

Greenpeace warnt vor gefährlichen PFAS-Chemikalien im Meeresschaum an deutschen Nord- und Ostseestränden. Aktuelle Messungen zeigen alarmierende Überschreitungen der Grenzwerte.

In alarmierenden Berichten über die Umweltverschmutzung an den deutschen Küsten haben die Organisation Greenpeace und verschiedene Messungen hohe Konzentrationen von PFAS-Chemikalien (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) im Meeresschaum festgestellt. An Stränden der Nord- und Ostsee, darunter Norderney, Sylt, Sankt Peter-Ording, Boltenhagen und Kühlungsborn, wurden Proben entnommen, die weit über den Grenzwerten liegen, die in anderen Ländern gelten. Die Messungen zeigen, dass die Konzentrationen an PFAS in einigen Fällen bis zu 160.000 Nanogramm pro Liter betragen, was zwischen 290-fach und 3777-fach über dem dänischen Grenzwert von 40 Nanogramm pro Liter liegt. Diese Zahlen wurden von mopo.de veröffentlicht.

In Deutschland existieren derzeit keine gesetzlichen Grenzwerte für die Belastung von Badegewässern durch PFAS. Wohingegen die dänischen und niederländischen Behörden klare Warnungen ausgeben und sogar Anweisungen zur Dekontamination nach dem Kontakt mit dem belasteten Meeresschaum bereitstellen, scheinen deutsche Stellen untätig zu bleiben. Die Messungen, die von Greenpeace durchgeführt wurden, stellen eine direkte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar, da PFAS als krebserregend gelten und in der Umwelt sowie im menschlichen Körper nicht abgebaut werden können.

Hohe Belastung und fehlende Regulierung

Die höchste Belastung wurde in Kühlungsborn mit 160.000 ng/l festgestellt, gefolgt von Sylt mit 96.000 ng/l und Sankt Peter-Ording mit 58.000 ng/l. Deutsche Behörden scheinen in diesem Kontext keine offizielle Tests durchzuführen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Umwelt, sondern könnte auch zu einer verstärkten Exposition gegenüber PFAS führen, insbesondere bei Kindern, die im freien Wasser spielen oder mit dem Meeresschaum in Kontakt kommen. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, wie stark PFAS sich im Meeresschaum anreichern, was zu weitergehenden Gesundheitsrisiken führt. Dies wird von tagesschau.de berichtet.

Die Bundesregierung ist sich des Problems bewusst und arbeitet an einer Regulierung dieser Chemikalien. Dennoch gibt es Kritik an den Maßnahmen, da Deutschland beschuldigt wird, lediglich unverbindliche Orientierungswerte zu verwenden statt rechtlich durchsetzbarer Grenzwerte. Das Bundesumweltministerium hält sich an die Vorgaben der Europäischen Union, plant aber keine strengeren Regelungen für Industrieabwässer. Dies wird als unzureichend erachtet, besonders von den niederländischen Behörden, die Deutschland dafür kritisieren, dass es an effektiven Maßnahmen gegen die PFAS-Verschmutzung mangelt.

Langfristige Herausforderungen durch PFAS

Die Regulierung von PFAS auf EU- und internationaler Ebene ist ein kontinuierlicher und langwieriger Prozess. Vor Inkrafttreten der EU REACH-Verordnung wurden bereits Maßnahmen gegen bestimmte PFAS wie PFOS und PFOA eingeleitet. Diese Chemikalien sind als gefährlich eingestuft und müssen bis spätestens Dezember 2036 durch Alternativen ersetzt werden, wie die Informationen auf der Seite des Bundesumweltministeriums verdeutlichen.

Die fortwährende Verschmutzung der Strände mit PFAS stellt nicht nur eine akute Bedrohung für die Umwelt dar, sondern wirft auch ernsthafte Fragen nach der Einhaltung von Gesundheitsstandards und den Verantwortlichkeiten der Behörden auf. Experten warnen, dass die fortschreitende Verschmutzung ohne einschneidende Maßnahmen zu irreversiblen Schäden führen kann, die Generationen betreffen werden.

Referenz 1
www.mopo.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.bmuv.de
Quellen gesamt
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