
Die Fußball-Bundesliga erlebt in dieser Saison erneut Turbulenzen, insbesondere bei Borussia Dortmund. Nach nur einem halben Jahr als Trainer musste Nuri Şahin sein Amt niederlegen, ein Entschluss, der von vielen als überfällig angesehen wird. Laut Tagesspiegel kritisierte Dietmar Hamann, dass die Trennung vier Spiele zu spät kam und bereits zur Winterpause hätte vollzogen werden müssen. In diesem Zuge wird Niko Kovac als Favorit für die Nachfolge gehandelt.
Hamann empfiehlt, Kovac als Interimstrainer bis zum Saisonende zu installieren. Er ist der Meinung, dass der Verein einen Coach benötigt, der durchgreifen kann und klare Entscheidungen trifft. Auch Lothar Matthäus unterstützt diese Einschätzung und hebt hervor, dass Kovac Autorität hat und der Mannschaft Klarheit bieten könnte.
Krise im Verein
Der BVB steht momentan in der Bundesliga auf einem enttäuschenden zehnten Platz, was die Sorge um die Champions-League-Qualifikation mit sich bringt. Der körperliche Zustand der Mannschaft wird als besorgniserregend eingestuft, was die undurchsichtigen internen Verhältnisse und Spannungen zwischen dem Sportdirektor Sebastian Kehl und dem Technischen Direktor Sven Mislintat weiter verstärkt. Hamann hinterfragt zudem die Rolle von Berater Matthias Sammer, dessen öffentliche Kritik an der Mannschaft nicht zur Verbesserung beiträgt.
Er betont auch die Notwendigkeit von Veränderungen auf der Führungsebene und weist darauf hin, dass Lars Ricken, der die Zügel in der Hand hat, sich zwischen Kehl und Mislintat entscheiden muss, da eine Zusammenarbeit beider nicht möglich scheint. Ein einheitliches Auftreten, wie es früher zwischen Aki Watzke und Michael Zorc der Fall war, fehlt beim BVB jedoch, was die Situation zusätzlich erschwert.
Trainerwechsel und mögliche Nachfolger
Die erste Kontaktaufnahme zwischen dem BVB und Kovac hat bereits stattgefunden, und es wird spekuliert, dass er als Übergangslösung fungieren könnte. Bei erfolgreicher Zusammenarbeit wäre ihm ein längerfristiger Vertrag im Sommer nicht ausgeschlossen. Kovac, der zuvor beim VfL Wolfsburg tätig war, könnte seinen Bruder Robert als Co-Trainer mitbringen, was die interne Dynamik noch zusätzlich beeinflussen könnte. Laut t-online gibt es auch andere potenzielle Kandidaten, darunter Joachim Löw und Erik ten Hag.
Die Trainerfluktuation in der Bundesliga ist an der Tagesordnung, wie in einer Analyse von Fußballfieber dargestellt wird. Borussia Dortmund belegt mit 43 Trainerentlassungen in der Vereinsgeschichte den vierten Platz in der Liste der häufigsten Trainerwechsel. Viele Vereine sehen den Trainerwechsel als Mittel, um sportliche Misserfolge und interne Querelen zu beheben. Während einige Klubs auf Kontinuität setzen, sind häufige Trainerwechsel in Dortmund beunruhigend und könnten sich negativ auf die Entwicklung der Mannschaft auswirken.