
In Weitzmühlen plant das Unternehmen wpd onshore den Bau von drei neuen Windkraftanlagen. Diese sollen aus Nordex-Windrädern bestehen, die eine Nabenhöhe von 164 Metern erreichen und eine Gesamthöhe von 240 Metern anstreben, sowie einen Rotordurchmesser von 163 Metern und eine Leistung von 7 MW bieten. Geplant ist die Errichtung von zwei Windrädern nördlich und einem südlich der A27. Der entsprechende Bauantrag wurde bereits im November beim Landkreis Verden eingereicht.
Die Grundstücke, auf denen die Windräder errichtet werden sollen, befinden sich in einem Windvorranggebiet. Erste Planungen zu diesem Projekt begannen bereits 2017. Die öffentliche Diskussion über das Vorhaben hat jedoch an Intensität gewonnen, insbesondere bei der letzten Bauausschuss-Sitzung, die von einer Vielzahl besorgter Bürger besucht wurde. Diese forderten mit Nachdruck, die Erteilung einer sogenannten „Vereinigungsbaulast“ zu verhindern, da diese dem Projektierer erlauben würde, räumliche Grenzen zu überschreiten.
Bedenken der Anwohner
Der Bauamtsleiter Manuel Rampelmann wies in der Sitzung darauf hin, dass eine Ablehnung der Vereinigungsbaulast als „Verhinderungsplanung“ nicht zulässig sei. Trotz dieser Erklärung empfahl der Fachausschuss die Erteilung der Baulast – mit nur zwei Gegenstimmen. Die politischen Vertretungen von SPD, Grünen und Freier Fraktion forderten eine erhöhte Transparenz bei der Entwicklung des Windparks.
Ein zentrales Thema bei der Diskussion war die Notwendigkeit, dass Projektierer künftig ihre Vorhaben in öffentlichen Fachausschuss-Sitzungen und Informationsveranstaltungen präsentieren müssen. Diese Forderung zielt darauf ab, die Bürger frühzeitiger und umfassender in die Planungen einzubeziehen.
Bürgerbeteiligung am Windpark
Die Notwendigkeit und der Wunsch nach Bürgerbeteiligungen bei der Planung von Windkraftanlagen sind allgemein spürbar. Auch in anderen Projekten im Bereich erneuerbarer Energien, wie etwa bei Freiflächen-PV- und Windprojekten, wird die Einbeziehung der Bevölkerung gefordert. Regionale Entscheidungsträger und Kommunen sehen die aktive Teilnahme der Menschen vor Ort als entscheidend für den Erfolg solcher Projekte an. Dies ist besonders wichtig, da das Wissen um die Bürgerbeteiligung als Schlüssel für die erfolgreiche Umsetzung von Initiativen zur Nutzung erneuerbarer Energien gilt, wie bundestag.de feststellt.
Die Eueco hat in den letzten Jahren umfassende Leitfäden zur Bürgerbeteiligung veröffentlicht, die Projektträger unterstützen. Diese Leitfäden bieten praxisnahe Orientierung zur finanziellen Beteiligung der Bürger und berücksichtigen zunehmend die sich verändernden Dynamiken und Bedürfnisse in der Projektplanung. Die Leitfäden sind kostenlos und digital erhältlich und decken Themen wie die Ausgestaltung, Organisation sowie rechtliche Rahmenbedingungen für die Bürgerbeteiligung ab. Diesen Interessen wird auch durch innovative Formate, wie Strombonus- und Anwohnerstrommodelle, Rechnung getragen, wie erneuerbareenergien.de berichtet.
Mit diesen Maßnahmen hoffen die Akteure, die Akzeptanz erneuerbarer Energien in der Bevölkerung zu erhöhen und Konfliktpotenzial frühzeitig zu minimieren. Das wechselseitige Verständnis von Projektierern und Anwohnern könnte somit zukünftig grundlegend verbessert werden, was letztlich auch dem Klimaschutz dient.