
Die historische Villa Rotstein in Oyten hat einen bemerkenswerten Transformationsprozess hinter sich. Ralf Köster, als Unternehmer von Oelkers Elektrotechnik bekannt, hat sich dieser Herausforderung angenommen, nachdem er die verwahrloste Villa von der Gemeinde übernommen hatte, um ihren bevorstehenden Abriss zu verhindern. In einer Sitzung des Oytener Gemeinderates wurde er nun für seine beeindruckende Arbeit gelobt, die die Villa von einem „Schandfleck“ zu einem „Schmuckstück“ umgestaltet hat, wie Kreiszeitung berichtet.
Die Villa, die Ende des 19. Jahrhunderts erbaut worden war, wurde zuletzt als Asyl- und Obdachlosenunterkunft genutzt. Köster’s Vision beinhaltete, die historische Ansicht des Gebäudes zu bewahren und ihm eine neue Nutzung zuzuführen. So wurde das alte Bahnhaus nun zu einem Blickfang für Besucher des Bahnhofsplatzes an der Sagehorner Dorfstraße.
Umbauprozesse und Herausforderungen
Die Sanierung der Villa begann vor zwei Jahren, nachdem letztlich die Baugenehmigung im Januar 2024 erteilt worden war. Die Arbeiten umfassten Entrümpelung, Entkernung und Demontage, gefolgt von der anspruchsvollen Fassadensanierung. Zu den Herausforderungen gehörten komplexe Anforderungen in den Bereichen Haustechnik, Dämmung, Brandschutz und Fluchtwege, wie Weser-Kurier erwähnt.
Das Projekt erreicht den KfW-70-Standard und setzt auf nachhaltige Technologien, einschließlich einer Photovoltaikanlage und einer Wärmepumpe zur Energieversorgung. Diese ökologischen Entscheidungen sind in Einklang mit den modernen Trends nachhaltiger Sanierungen historischer Gebäude, die nicht nur zu einem besseren Klimaschutz beitragen, sondern auch den Immobilienwert steigern können, wie GoSolar feststellt.
Neue Nutzung und Gemeindeengagement
Die Villa Rotstein wird künftig kleine Mietwohnungen in den oberen Stockwerken beherbergen. Im Erdgeschoss wird eine Begegnungsstätte für verschiedene Veranstaltungen eingerichtet. Ursprünglich war ein Selbstbedienungsladen angedacht, doch die Pläne wurden geändert und stattdessen wird nun eine Bürofläche für Konferenzen und mobiles Arbeiten angestrebt. Die Nutzung des geplanten Verkaufsraumes ist noch unklar; möglich sind Bürosharing oder eine Vermietung an die Gemeinde, was die Einbindung der lokalen Gemeinschaft fördert.
Politische Vertreter und Gemeinderatsmitglieder haben sich durchweg positiv über Kösters Engagement als auch die erfolgreiche Transformation der Villa geäußert. Die Fertigstellung der Sanierungsarbeiten wird für Mitte dieses Jahres erwartet, wobei kleinere Restarbeiten und Arbeiten im Außenbereich noch ausstehen. Die gesamte Umwandlung der Villa Rotstein zeigt auf beeindruckende Weise, wie historische Substanz mit modernem und nachhaltigem Denken verbunden werden kann und wie wichtig solche Projekte für die Stadtentwicklung sind.