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Blender wird unabhängig: Gemeinde plant eigene Verwaltung ab 2026!

Blender wird ab 2026 eigenständig und verlässt die Samtgemeinde Thedinghausen. Dieser Schritt erfolgt aufgrund steigender Kosten und unzureichender Verwaltung. Ein neues Rathaus soll entstehen.

Die Gemeinde Blender wird im Herbst 2026 aus der Samtgemeinde Thedinghausen austreten und sich als eigenständige Einheitsgemeinde organisieren. Diese Entscheidung wurde im Rahmen einer Ratssitzung getroffen und zielt darauf ab, die Handlungsfähigkeit der Gemeinde zurückzugewinnen. Blender wird somit die neunte Mitgliedskommune des Landkreises Verden und verfolgt das Ziel, eine eigene Verwaltung aufzubauen, die sich gezielt um die Belange der Gemeinde kümmert. Kreiszeitung berichtet, dass unter den Hauptgründen für diesen Schritt die Erhöhung der Samtgemeinde-Umlage von 64 auf 67 Prozent zu nennen ist, die Blender jährlich zusätzliche Kosten von rund 94.000 Euro beschert. Zudem gibt es Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit der Verwaltung im Thedinghauser Rathaus, insbesondere durch die unbesetzte Stelle des Gemeindedirektors.

In einem weiteren Schritt plant die Gemeinde, die historische Galerieholländerwindmühle von 1872 zu sanieren, da die Eigenständigkeit mehr Handlungsspielraum verspricht. Um ihre Verwaltung zu zentralisieren, wird das Gebäude der Kreissparkasse Verden an der Hauptstraße umgebaut und als neues Rathaus genutzt. Dabei hat die Gemeinde ein Vorkaufsrecht für das Sparkassengebäude gesichert. Es wird zudem geprüft, ob Bankgeschäfte weiterhin im neuen Rathaus möglich sein werden. Die rechtlichen Schritte für die bevorstehende Strukturreform sollen in den kommenden Ratssitzungen behandelt werden.

Haushalt und finanzielle Lage

Der Haushalt der Samtgemeinde Thedinghausen für das Jahr 2025 wurde mit Verspätung verabschiedet, da ein Personalwechsel in der Kämmerei stattfand. Ulrike Kopp ist seit dem 1. Januar 2025 neue Kämmereileiterin und erklärte, dass für 2025 ein Minus im Ergebnishaushalt von rund 2,69 Millionen Euro geplant sei, das über Überschussrücklagen ausgeglichen werden kann. Die Mitgliedsgemeinden Thedinghausen, Blender, Riede und Emtinghausen haben ihre Haushalte bereits genehmigt. Weser-Kurier führte aus, dass die Samtgemeindeumlage für 2025 auf 67 Prozent steigen soll, was zu intensiven Diskussionen im Samtgemeinderat führte.

Der Ausschuss für Tourismus, Kultur, Wirtschaft und Finanzen hat empfohlen, die Umlage für die Jahre 2026 bis 2028 auf 62 Prozent zu senken. Samtgemeindebürgermeisterin Anke Fahrenholz bezeichnete diesen Vorschlag als Kompromiss. In diesem Kontext warnte Jürgen Winkelmann von der SPD davor, den Haushalt abzulehnen, wies jedoch gleichzeitig auf die begrenzten Rücklagen hin. Für 2025 sind Investitionen von rund zwei Millionen Euro vorgesehen, darunter auch Dachsanierungen der Turnhallen in Blender und Riede.

Thomas Metz von der CDU äußerte Skepsis bezüglich der finanziellen Situation und den geplanten Investitionen, schlug jedoch stattdessen vor, die Umlage auf 64 Prozent zu senken. Sein Vorschlag wurde jedoch abgelehnt, und der Haushalt wurde mehrheitlich verabschiedet, jedoch ohne die Zustimmung der CDU. Trotz der anhaltenden globalen Konflikte und des Fachkräftemangels, die Investitionen behindern, war es wichtig, dem Haushalt zuzustimmen, um die kommunale Infrastruktur zu sichern.

Die bevorstehenden Veränderungen in Blender sind damit die erste größere Reform seit der Gebietsreform im Landkreis Verden im Jahr 1972 und könnten weitreichende Folgen für die Entwicklung der Gemeinde haben. Diese Anpassungen in der Verwaltungsstruktur und der Finanzpolitik werden in den kommenden Monate weiterhin im Mittelpunkt der politischen Diskussionen stehen.

Referenz 1
www.kreiszeitung.de
Referenz 2
www.weser-kurier.de
Referenz 3
www.bundestag.de
Quellen gesamt
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