
In Worpswede zeichnet sich ein hitziger Streit um die Planung und Finanzierung eines neuen Hallenbades ab. Der Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt (CDU) hat kürzlich gefordert, die Planungen für das neue Hallenbad zügig voranzutreiben. Er zeigte sich unzufrieden mit dem aktuellen Stand der Dinge und dessen Fortschritt. Bürgermeister Stefan Schwenke reagierte darauf mit Verwunderung und Verärgerung. Schwenke hält Mattfeldts Kritik für unbegründet und wirft ihm Unkenntnis über die realistischen Baukosten und planerischen Anforderungen vor. Diese Aussagen stammen aus einem Bericht der Weser-Kurier-Redaktion, die über die laufenden Debatten informierte.
Der Gemeinderat von Worpswede hatte bereits im Dezember beschlossen, die Planungen für das Hallenbad auszuschreiben. Die Kosten für den Neubau werden von Fachleuten auf zwischen 16 und 20 Millionen Euro geschätzt, eine Summe, die die derzeit verfügbaren sechs Millionen Euro Bundesmittel, die für das Projekt bewilligt wurden, bei weitem übersteigt. Mattfeldt schlug einen kleineren Hallenbadneubau vor, dessen Kosten wiederum von Schwenke auf etwa 14 Millionen Euro beziffert wurden. Diese Vorstellung erachtet der Bürgermeister als nicht zielführend und bezeichnet die vorgeschlagene Kreditaufnahme von acht Millionen Euro als unrealistisch.
Finanzierungsherausforderungen und Gespräche mit politischen Vertretern
Mattfeldt hat empfohlen, den Austausch mit dem Landkreis und dem Land zu intensivieren. Bürgermeister Schwenke hingegen berichtete von bereits geführten Gesprächen mit Landes- und Bundesvertretern, einschließlich Daniela Behrens aus Niedersachsen und Sören Bartol vom Bundesministerium. Zudem stehen Gespräche mit der N-Bank über mögliche Fördermittel im Raum, allerdings sind diese stets an spezifische Bedingungen geknüpft.
Die finanzielle Lage ist angespannt, und viele Fragen bleiben ungeklärt. Die endgültige Realisierbarkeit des Hallenbadprojekts ist ungewiss, da die Entscheidung nicht ausschließlich in der Hand der Gemeinde liegt. Die bestehenden Schwimmbadanlagen in Worpswede sind stark sanierungsbedürftig, was die Dringlichkeit eines Neubaus unterstreicht. Das alte Hallenbad leidet unter veralteten Geräten und einem ineffizienten Heizsystem. Für eine Sanierung wurden erste Schätzungen auf 6,6 Millionen Euro beziffert, was aus wirtschaftlicher Sicht als untragbar gilt.
Ausblick und weitere Schritte
laut Sportplatzwelt sind der Bau oder die Revitalisierung von Schwimmbädern mit zahlreichen Herausforderungen für Kommunen verbunden. Erfolgreiche Projekte erfordern eine strukturierte Planung und Vorbereitung. Fachplaner, Architekten sowie Bauunternehmen sind notwendig, um Infrastruktur und Finanzierung zu klären. In Worpswede bleibt abzuwarten, wie die politischen Gespräche und Verhandlungen bezüglich der Finanzierung weitergeführt werden.
Die Situation verdeutlicht die komplexen Rahmenbedingungen, die bei der Planung und dem Bau kommunaler Schwimmbäder berücksichtigt werden müssen. Neben finanziellen Fragestellungen spielen auch die Bedürfnisse der Bürger und die kulturelle Bedeutung des Schwimmbads in der Region eine zentrale Rolle. Lars Klingbeil, Bundestagsabgeordneter der SPD, hat betont, wie wichtig Schwimmbäder für die ländlichen Gebiete sind.