
Der französische Skirennfahrer Cyprien Sarrazin erholt sich nach einem schweren Sturz während des Trainings auf der legendären Stelvio-Piste in Bormio, Italien. Der 30-Jährige, der als Favorit für die bevorstehende Abfahrt galt, erlebte am 27. Dezember einen dramatischen Vorfall, bei dem er die Kontrolle verlor und mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h stürzte.
Nach dem Aufprall rutschte Sarrazin weiter und durchbrach das Fangnetz. Sofortige Ersthelfer kümmerten sich um ihn, und er wurde per Rettungshubschrauber in eine nahegelegene Klinik geflogen. Dort wurde bei ihm ein Subduralhämatom diagnostiziert, eine gefährliche Blutung in der Nähe des Gehirns, die eine Notoperation erforderlich machte. Der Eingriff zur Dekompression des intrakraniellen Hämatoms verlief erfolgreich, und Sarrazin wurde auf die neurologische Intensivstation verlegt, wo er zunächst in Narkose blieb.
Gesundheitliche Fortschritte und Dankbarkeit
In den letzten Tagen berichtete Sarrazin über seine Fortschritte. Er teilte ein Video in sozialen Medien, in dem er den Fans für ihre Unterstützung dankte. Die Tests bezüglich seiner Sehkraft verliefen positiv, was auf eine hoffnungsvolle Genesung hindeutet. „Ich bin fokussiert und geduldig“, erklärt Sarrazin und zeigt damit, dass er optimistisch in die Zukunft blickt.
Ärzte, darunter Teamarzt Gerald E. Wozasek, beschreiben seine Verletzungen als schwerwiegend, jedoch Angriffe auf seine Lebensgefahr seien mittlerweile abgewendet. Nachdem die akute Bedrohung vorbei ist, bleibt Sarrazin weiterhin unter Beobachtung und es bleibt unklar, wann er in den alpinen Ski-Weltcup zurückkehren kann.
Kritik an der Piste und weitere Stürze
Der Vorfall hat auch eine Welle der Kritik an den Bedingungen auf der Stelvio-Strecke ausgelöst. Neben Sarrazin kamen im Folgenden auch andere Athleten zu Fall. Kyle Negomir und Josua Mettler stürzten an derselben Stelle wie Sarrazin, während Pietro Zazzi sich bei einem anderen Sturz einen Schien- und Wadenbeinbruch zuzog.
Der FIS-Renndirektor Markus Waldner wies die Vorwürfe über unsichere Streckenverhältnisse zurück und betonte, dass über 65 Athleten zuvor ohne größere Probleme gefahren seien. Dennoch äußerten Fahrer wie Nils Allegre und Marco Odermatt Bedenken hinsichtlich der Vorbereitung der Strecke und bezeichneten die Herausforderungen als potenziell lebensgefährlich. „Die Stelvio ist ein Überlebenskampf“, sagte Odermatt, was die allgemeine Besorgnis der Athleten widerspiegelt.
Während einige Fahrer den Mut aufbrachten, ihre Besorgnis über die Sicherheitsstandards öffentlich zu äußern, bleibt der Fokus nun auf der Genesung Sarrazins, dessen beeindruckende Karriere von Rückschlägen geprägt war, einschließlich Rückenverletzungen und einem Schädel-Hirn-Trauma in der Vergangenheit. Die nächsten Wettbewerbe, die für dieses Wochenende geplant sind, sollen trotz der Vorfälle wie vorgesehen stattfinden: die Abfahrt am Samstag um 11:30 Uhr und der Super-G am Sonntag um 11:30 Uhr.
Die Situation rund um Cyprien Sarrazin bleibt angespannt und die Skiwelt verfolgt seine Fortschritte mit großer Anteilnahme.
Weitere Informationen über Sarrazins Genesungsprozess und die Hintergründe des Sturzes finden sich in den Berichten der Süddeutschen Zeitung, Eurosport und Berliner Kurier.