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Salzgitter AG: Sparprogramm verdoppelt und grüner Stahl im Fokus!

Salzgitter AG kämpft mit Verlusten und verdoppelt ihr Sparprogramm auf 500 Millionen Euro bis 2028. Währenddessen setzt das Unternehmen auf umweltfreundliche Stahlproduktion und greift Projekte mit Wasserstoff auf.

Die Salzgitter AG steht vor großen Herausforderungen und hat daher ihr Sparprogramm drastisch erhöht. Laut ZVW wird das Unternehmen von ursprünglich 250 Millionen Euro auf nun 500 Millionen Euro jährlich bis 2028 einsparen müssen. Diese Maßnahmen sind insbesondere als Reaktion auf die erheblichen Verluste von 348 Millionen Euro im vergangenen Jahr angedacht, nachdem im Vorjahr ein Gewinn von 204 Millionen Euro erzielt wurde.

Vorstandschef Gunnar Groebler hat angekündigt, dass der Fokus der Einsparungen auf den Bereichen Einkauf, Logistik und Vertrieb liegen wird. Groebler sieht beim Einkauf und der Beschaffung erhebliche Potenziale zur Kostensenkung. Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern sind geplant, um die Details des Sparprogramms festzulegen. Ein Stellenabbau ist nicht ausgeschlossen, es sollen jedoch sozialverträgliche Instrumente genutzt werden.

Grüner Stahl und Umweltinitiativen

Parallel zu den Sparmaßnahmen setzt Salzgitter AG auch auf nachhaltige Produktionsweisen. So plant das Unternehmen, mit Wasserstoff „grünen Stahl“ zu produzieren, ein Projekt, das den Namen Salcos (Salzgitter Low CO2 Steelmaking) trägt. Dies wurde unter anderem während eines Besuchs von Umweltminister Christian Meyer am 22. Januar 2025 bekannt gegeben. Das Projekt soll einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen in Niedersachsen leisten, wofür Bund und Land rund eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen werden, wie NDR berichtet.

Aktuell verursacht die Stahlerzeugung der Salzgitter AG jährlich etwa 8 Millionen Tonnen CO2-Emissionen und ist für rund 10% der Emissionen in Niedersachsen verantwortlich. Die erste Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff soll 2026 in Betrieb genommen werden. Bei diesem Verfahren wird Wasserstoff durch Elektrolyse von Wasser gewonnen, wobei erneuerbare Energien genutzt werden. Groebler hat betont, dass der Umbau zur Produktion von grünem Stahl planmäßig voranschreitet.

Chancen und Herausforderungen in der Branche

Für 2025 erwartet das Unternehmen stagnierende Umsätze und ein leicht verbessertes Ergebnis, was die Unsicherheit in der Branche verdeutlicht. Groebler sieht jedoch Chancen in den Bereichen Verteidigung und Infrastruktur, insbesondere durch milliardenschwere staatliche Investitionen. Eine interne Taskforce wurde gegründet, um die Beteiligungen an Verteidigungsprojekten zu koordinieren, die Sicherheitsstahl und Rohre für Militärfahrzeuge umfassen.

Der Vorstoß in die Produktion von grünem Stahl steht im Einklang mit den aktuellen Trends in der Stahlindustrie, die zunehmend nachhaltige Verfahren einsetzt. Die traditionelle Produktion erfolgt häufig über Hochöfen, während innovative Unternehmen wie die Swiss Steel Group auf Elektrostahlverfahren setzen, die CO2-Emissionen signifikant senken können. Diese Technologien, die auch Wasserstoff nutzen, werden eine Schlüsselrolle in der Zukunft der Stahlproduktion spielen, wie Swiss Steel Group deutlich macht.

Die Kombination aus Sparmaßnahmen und dem Fokus auf nachhaltige Produktion könnte für die Salzgitter AG der Schlüssel zum Überleben in einem zunehmend herausfordernden Markt sein. Es bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen die Balance zwischen Kosteneffizienz und ökologischer Verantwortung finden wird.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
www.ndr.de
Referenz 3
swisssteel-group.com
Quellen gesamt
Web: 6Social: 35Foren: 92