
Am 6. April 2025 gibt es aktuelle Entwickelungen zur Hochwasserlage an der Ostsee, die auch als „Baltisches Meer“ bekannt ist. Diese Wasserfläche grenzt an mehrere Länder, darunter Deutschland, Polen, Estland, Lettland, Litauen, Russland, Finnland, Schweden und Dänemark. Die neuesten Pegelstände für die Lübecker Bucht werden an verschiedenen Messstationen in Heiligenhafen, Marienleuchte (Fehmarn), Neustadt (Ostholstein) und Wismar aufgezeichnet. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Hochwasser-Warnungen in Schleswig-Holstein, die über verschiedene Warnkanäle kommuniziert werden, einschließlich Radio, Fernsehen und Social Media, um die Bevölkerung rechtzeitig zu informieren.
Die Pegelwerte, die für die Ostsee erfasst werden, umfassen unter anderem das „Mittlere Niedrigwasser“ (MNW) und das „Mittlere Hochwasser“ (MHW). Das MNW beschreibt den durchschnittlichen Niedrigwasserstand über einen bestimmten Zeitraum, während das MHW den durchschnittlichen Hochwasserstand definiert. Die Berechnung dieser Werte erfolgt durch die Erhebung des Jahrestiefstwerts, gefolgt von einer 10-Jahres-Mittelung. So beträgt beispielsweise der mittlere Hochwasserstand an der Ostsee bei Neustadt 630 cm im Zeitraum vom 1. November 2010 bis 31. Oktober 2020.
Hochwasser-Warnstufen und ihre Bedeutung
In Niedersachsen wurden mehrere Alarmstufen für Hochwasser festgelegt, die die Schwere der Hochwasserereignisse klassifizieren:
- Alarmstufe 1: Kleines Hochwasser (Beginn der Ausuferung)
- Alarmstufe 2: Mittleres Hochwasser (Ausuferungen in land- und forstwirtschaftlichen Flächen)
- Alarmstufe 3: Großes Hochwasser (Überschwemmung größerer Flächen, Grundstücke, Straßen, Keller)
- Alarmstufe 4: Sehr großes Hochwasser
Im Zusammenhang mit Hochwasser werden Warnungen gemäß dem Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetz (ZSKG) ausgegeben. Die Verantwortung dafür liegt bei verschiedenen Behörden, darunter Bund, Länder, Kreise sowie Polizei und Feuerwehr. Die aktuellen Pegelinformationen sind hilfreich, um die Sicherheit im Schiffsverkehr, beim Küstenschutz sowie zur Information der Öffentlichkeit zu gewährleisten, was von den zuständigen Institutionen wie dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) koordiniert wird. Tägliche Wasserstandsvorhersagen werden dazu regelmäßig erstellt.
Sturmfluten und ihre Gefahren
Sturmfluten stellen eine große Naturgefahr für Küstengebiete dar. Diese entstehen durch starken Wind, der die Wassermassen gegen die Küste drückt. Besonders bedrohlich sind Stürme und Orkane, die einen Windstau verursachen können. Das Ansteigen des Meeresspiegels, bedingt durch den Klimawandel, erhöht das Ausgangsniveau für Sturmfluten zusätzlich. Es ist zu erwarten, dass zukünftig Sturmfluten höher auflaufen könnten, obwohl die Anzahl dieser Ereignisse nicht zwangsläufig steigen muss.
Die höchsten Wasserstände in der Ostsee sind in der Regel an den Pegeln in Wismar zu beobachten, wobei historische Höchstwerte wie die Sturmflut vom 13. November 1872, bei der 271 Todesopfer zu beklagen waren, eindringlich in Erinnerung bleiben. Zukünftige Extremereignisse könnten durch die bereits erwähnten klimatischen Veränderungen noch schwerwiegendere Auswirkungen haben.
Das Umweltbundesamt hebt hervor, dass in der Ostsee Wasserstände ab 1 m über dem mittleren Wasserstand bereits als Sturmflut gelten. Es ist evident, dass die Überwachung dieser Wasserstandsänderungen von entscheidender Bedeutung für die Risikobewertung und den Küstenschutz ist.
Zusammengefasst ist der Kampf gegen die Auswirkungen von Hochwasser und Sturmfluten an der Ostsee ein kontinuierlicher Prozess, der sowohl präventive Maßnahmen als auch eine umfassende Sensibilisierung der Bevölkerung erfordert. Beteiligt an diesem Unterfangen sind nicht nur die ehemaligen Fischer und Anwohner, sondern auch moderne Technologien und wissenschaftliche Einrichtungen, die dabei helfen, die Sicherheit an dieser sensiblen Küstenregion zu gewährleisten.
Für weitere Details und aktuelle Informationen zu Wasserständen und Hochwasserwarnungen können die entsprechenden Webseiten besucht werden: LN Online, BSH, Umweltbundesamt.