
Die Ukraine hat am 6. Januar 2025 eine Offensive in der strategisch wichtigen Region Kursk gestartet, um russisches Territorium zurückzugewinnen und damit ihre Verhandlungsposition für zukünftige Gespräche zu verbessern. Präsident Wolodymyr Selenskyj und die ukrainische Armee streben an, durch diese Offensive Vorteile in den kommenden Verhandlungen zu erzielen. Dies berichtet Focus.
Im vergangenen Sommer führte die Ukraine bereits einen Vorstoß in Kursk durch. Dieser brachte jedoch nur begrenzte Erfolge, da Russland etwa die Hälfte des in der Offensive gewonnenen Territoriums zurückeroberte. Am vergangenen Wochenende meldete die ukrainische Armee Fortschritte und konnte einige Kilometer vorrücken. Diese Entwicklungen wurden von Andrij Jermak, dem Leiter der ukrainischen Präsidialverwaltung, auf Telegram als positive Nachrichten kommentiert. Gleichzeitig bestätigte die ukrainische Armee Kämpfe in der Region, nannte jedoch keine weiteren Details.
Militärische Situation und ukrainische Fortschritte
Berichten zufolge hat die Ukraine mehrere russische Dörfer in der Grenzregion Kursk erobert. Unter anderem sollen ukrainische Streitkräfte erfolgreich in die Dörfer Tscherkasskoje Poretschnoje, Martynowka und Michajlowka eingedrungen sein. Insbesondere die Bewegung südlich und südwestlich von Berdin ist durch geolokalisierte Aufnahmen belegt, was den Vorstoß der ukrainischen Truppen unterstreicht, wie watson.ch berichtet.
Die Offensive begann in der Gegend von Sudscha, die seit August 2024 von der Ukraine kontrolliert wird. In dieser Zeit konnten ukrainische Streitkräfte rund 770 km² russisches Gebiet erobern, obwohl Schätzungen zufolge mittlerweile etwa 40 Prozent dieses Territoriums zurückgegeben werden mussten. Ein möglicher Grund dafür ist der anhaltende Druck und die militärische Gegenwehr der russischen Streitkräfte, die in der Region durchaus wieder Stärke zeigen.
Geopolitische Dimension und zukünftige Verhandlungen
Russische Behörden versuchen, die ukrainischen Fortschritte herunterzuspielen, während Militärblogger über Misserfolge berichten. Ex-NATO-General Hans-Lothar Domröse warnt vor einem rein politisch motivierten Vorgehen, das gefährlich sein könnte. Er hebt hervor, wie wichtig eine genaue Beobachtung der militärischen Lage ist, um Verluste an Soldaten und militärischem Gerät zu vermeiden. Domröse rät, Angriffe mit geringen Erfolgschancen zu vermeiden. Auf der anderen Seite sieht der Schweizer Militärexperte Albert A. Stahel in dieser Offensive Möglichkeiten für einen Gebietsabtausch und skeptisch gegenüber echten Friedensverhandlungen, die mehr als einen Waffenstillstand bieten könnten.
Die Unterstützung durch die USA bleibt im Kontext dieser Entwicklungen entscheidend, da Außenminister Antony Blinken die Wichtigkeit der ukrainischen Position in Kursk für künftige Verhandlungen betonte. Diese Konstellation deutet darauf hin, dass die kommenden Wochen sowohl militärische als auch diplomatische Spannung versprechen, während sich die Frontlinien weiter verschieben und die Kämpfe fortdauern. Zudem wird auf die gescheiterte Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea hingewiesen, wobei Stahel bemerkt, dass nordkoreanische Soldaten oft als billiges Kanonenfutter fungieren.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die militärische Lage in der Region Kursk sowohl für die Ukraine als auch für Russland von entscheidender Bedeutung ist, nicht nur für das aktuelle Konfliktszenario, sondern auch für die weitere geopolitische Landschaft in der Region. Aktuelle Informationen aus verschiedenen Quellen verdeutlichen die Komplexität der Situation und die Herausforderungen, vor denen beide Seiten stehen. Weitere Entwicklungen werden mit Spannung verfolgt, während die militärischen Auseinandersetzungen in Kursk unvermindert weitergehen.
Weitere Details zu den Frontverläufen und militärischen Bewegungen sind in der Analyse von Zeit.de zu finden.