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Trumps Mann für den Nahen Osten: Steven Witkoff im Fadenkreuz der Diplomatie

Steven Witkoff, enger Vertrauter von Donald Trump, wurde zum Nahostbeauftragten ernannt. Doch ohne diplomatische Erfahrung steht er vor heiklen Herausforderungen im Nahen Osten.

Die politischen Entwicklungen im Nahen Osten stehen derzeit im Mittelpunkt internationaler Aufmerksamkeit. Insbesondere die Ernennung von Steven Witkoff, einem langjährigen Vertrauten von Donald Trump, als neuen Nahostbeauftragten, wirft Fragen auf. Witkoff, der seit den 1980er Jahren mit Trump verbunden ist, wird als „unerbittliche Stimme für den Frieden“ bezeichnet, doch seine mangelnde außenpolitische Erfahrung stellt viele vor Herausforderungen. Laut Süddeutscher Zeitung hat Witkoff enge Verbindungen in die arabischen Golfstaaten und könnte als Türöffner für Investitionen in den USA fungieren.

Als Geschäftsmann und Milliardär hat Witkoff sein Vermögen im Immobiliensektor erwirtschaftet und ist Eigentümer von bedeutenden Immobilienprojekten wie dem Woolworth Building und dem Park Hotel in Manhattan. Angesichts seiner bisherigen Erfolge hat Forbes sein Vermögen auf mindestens eine Milliarde Dollar geschätzt. Witkoff, der auch in heikle diplomatische Missionen involviert ist, wurde von Trump mit zwei bedeutenden Aufträgen betraut: der Aushandlung eines Waffenstillstands zwischen Israel und Hamas sowie der Gespräche mit Wladimir Putin in Moskau. Zudem spielte er eine wichtige Rolle bei der Rückkehr des in Russland inhaftierten US-Bürgers Marc Fogel.

Herausforderungen für die US-Außenpolitik

Die Ernennung von Witkoff erfolgt in einer Zeit, in der die US-Außenpolitik im Nahen Osten vor enormen Herausforderungen steht. Die USA kämpfen darum, einen Flächenbrand in der Region zu verhindern, wie SRF berichtet. Außenminister Antony Blinken hat die Region mehrfach besucht, während Präsident Joe Biden Unterstützung für Israel bekräftigte. Gleichzeitig drängt Washington darauf, zivile Opfer im Gazastreifen zu vermeiden und die humanitäre Not der Palästinenser zu lindern, was sich als äußerst komplex erweist.

Die steigenden Todeszahlen im Gazastreifen stellen die US-Außenpolitik jedoch vor widersprüchliche Ziele. Die Biden-Regierung hat die Priorität allerdings nicht auf den Nahen Osten gelegt und fokussiert sich stattdessen zunehmend auf den Indopazifik. Dies könnte bedeuten, dass der Nahen Osten in den Hintergrund rückt, was Kritiker als strategischen Fehler ansehen. Brian Katulis vom Middle East Institute hebt hervor, dass der Rückzug der USA aus der Region ein Machtvakuum schaffen könnte, das erneut amerikanisches Engagement erfordert.

Witkoff als Schlüsselspieler?

Angesichts dieser dynamischen Lage kommt Witkoff möglicherweise eine Schlüsselrolle zu. Seine engen Verbindungen zu den Golfstaaten und sein Engagement in bilateralen Beziehungen könnten neue Wege für die US-Diplomatie ebnen. In der Vergangenheit haben arabische Länder, wie Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate, Israel anerkannt, was auf die Bemühungen der Trump-Regierung zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den arabischen Nationen zurückzuführen ist. Die Biden-Regierung setze diesen Prozess fort, doch der gescheiterte Vorstoß um eine Annäherung zwischen Saudi-Arabien und Israel nach dem Hamas-Angriff im Oktober 2022 hat die Situation weiter verkompliziert.

Witkoffs Vertrautheit mit den politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten der Region könnte für die USA von Vorteil sein. Dennoch bleibt abzuwarten, ob er mit seiner Erfahrung und den Ressourcen, die ihm zur Verfügung stehen, tatsächlich die gewünschten Erfolge in der komplexen politischen Landschaft des Nahen Ostens erzielen kann.

Referenz 1
www.sueddeutsche.de
Referenz 3
www.srf.ch
Quellen gesamt
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