
Die Behauptung, Donald Trump sei in den späten 1980er Jahren als KGB-Agent rekrutiert worden, sorgt für Diskussionen und Spekulationen. Diese Theorie, die von Craig Unger in seinem Buch „American Kompromat“ beleuchtet wird, wurde von dem ehemaligen KGB-Offizier Alnur Mussajew verbreitet. Dieser behauptet, Trump trage den Decknamen „Krasnow“ und sei 1987 vom KGB angeworben worden, um als „Vermögenswert“ des russischen Geheimdienstes zu fungieren. Laut Mussajew sei Trump „am Haken des russischen Geheimdienstes FSB“ und habe über Jahre hinweg Unterstützung beim Aufstieg zum US-Präsidenten erhalten.
Unger unterstreicht, dass der KGB Trump gezielt durch Schmeicheleien und lukrative Immobilienangebote köderte. Trump besuchte 1987 die Sowjetunion, ein Schritt, der als Schlüssel für das Interesse des KGB an ihm gesehen wird. Diese Reise war durch das Engagement zur Diskussion eines Joint Ventures für Luxushotels mit sowjetischen Diplomaten geprägt. Kritiker Trumps nutzen diese Behauptungen insbesondere in Bezug auf seine komplexen Beziehungen zu Russland, auch wenn konkrete Beweise fehlen.
Kontroversen um die Rekrutierungsbehauptungen
Alnur Mussajew, der auch als früherer Leiter des kasachischen Geheimdienstes bekannt ist, hat eine umstrittene Vergangenheit. So wird bezweifelt, ob er jemals in der 6. Abteilung des KGB tätig war, die für die Rekrutierung von Geschäftsleuten aus kapitalistischen Ländern zuständig war. Der kasachische Politologe Daniyar Ashimbajew hat Mussajews Aussagen als „globale Zirkusshow“ bezeichnet und dessen Glaubwürdigkeit grundsätzlich in Frage gestellt. Zudem ist nicht nachgewiesen, dass die 6. Direktion überhaupt für die Anwerbung von Ausländern zuständig war.
Nach der Löschung eines Facebook-Posts von Mussajew am 22. Februar 2025, in dem er seine Behauptungen äußerte, herrscht Skepsis über die Erheblichkeit und Wahrheit seiner Aussagen. Medienberichten zufolge haben russische Stellen zu den Vorwürfen geschwiegen, was ebenfalls auf Unglaubwürdigkeit oder eine Vertuschung hindeuten könnte.
Reaktionen und politische Implikationen
Trotz des Strebens, eine mögliche Verbindung zwischen Trump und dem KGB zu beweisen, gibt es keine belastbaren Beweise. Michael J. Morell, ein ehemaliger CIA-Chef, äußerte 2016 Bedenken über Trumps Verbindung zu Putin, ohne jedoch eine direkte Rekrutierung zu behaupten. Trump selbst hat früher Äußerungen über russische Einflussnahme als „Hexenjagd“ und „Fake News“ abgetan.
Zusätzlich spekulierten zahlreiche Medien über die Dynamik zwischen Trump und Wladimir Putin. Yuri Shvets, ein weiterer ehemaliger KGB-Spion, behauptete sogar, dass Trump bereits seit 1977 als potenzielles Ziel angesehen worden sei. Er weist darauf hin, dass Trump ab 1987 unkonventionelle Anzeigen in US-Zeitungen schaltete, welche die NATO kritisierten. Diese Anzeigen wurden als „aktive Maßnahmen“ des KGB gewertet.
Während Trump alle Vorwürfe vehement bestritt, gab es gerade in der letzten Zeit seiner Präsidentschaft Fragen über seine Haltung gegenüber der russischen Einmischung in die US-Wahlen. Äußerungen, wie die in Helsinki 2018, in denen Trump die Bewertung amerikanischer Geheimdienste anzweifelte, haben nur zu weiteren Spekulationen über die Natur seiner Verbindungen mit Russland geführt.
Trotz der fehlenden Beweise bleibt die Diskussion um Trumps mögliche Verstrickungen und die Wirkung des KGB auf seine Karriere ein spannendes und umstrittenes Thema, das sowohl politische als auch gesellschaftliche Implikationen hat.