
Am 14. Januar 2025 hat Nordkorea mehrere Kurzstreckenraketen in Richtung Meer vor der Ostküste des Landes abgefeuert. Dies wurde von den südkoreanischen Streitkräften bestätigt, die berichteten, dass die Raketenstarts am Dienstagmorgen um etwa 9:30 Uhr Ortszeit (00:30 GMT) stattfanden. Die Raketen, die aus der Provinz Jagang abgefeuert wurden, erreichten eine Reichweite von bis zu 250 km (155 Meilen), bevor sie im Meer landeten. Südkoreanische Joint Chiefs of Staff (JCS) haben ihre Überwachung der nordkoreanischen Aktivitäten verstärkt und bereiten sich auf weitere mögliche Raketenstarts vor. Informationen darüber werden eng mit den US-amerikanischen und japanischen Streitkräften geteilt, um eine vollständige Einsatzbereitschaft aufrechtzuerhalten. Der amtierende Präsident Südkoreas, Choi Sang-mok, verurteilte die Raketenstarts und kündigte eine strenge Reaktion seines Landes an. Er wies darauf hin, dass Nordkorea weiterhin Resolutionen des UN-Sicherheitsrates missachte, die solche Waffentests verbieten.
Die aktuellen Raketenstarts stellen die zweiten in diesem Jahr dar, nachdem Nordkorea bereits am 6. Januar eine hyperschallfähige Mittelstreckenrakete getestet hatte. Kim Jong Un hat in der Vergangenheit erklärt, dass die Tests darauf abzielen, entfernte Ziele im Pazifik zu erreichen. Bei einer politischen Konferenz zum Jahresende kritisierte Kim die Bemühungen Washingtons, die Sicherheitskooperation mit Südkorea und Japan zu stärken, und bezeichnete diese als eine Entwicklung eines „nuklearen Militärblocks zur Aggression“.
Regionale Spannungen steigen
In Reaktion auf die Raketentests haben Südkorea, Japan und die USA am Sonntag zuvor gemeinsame Militärmanöver durchgeführt, an denen auch ein US-Bomber beteiligt war. Nach Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap gab es Bestätigungen von Japan, dass „vermutlich eine ballistische Rakete“ abgefeuert wurde. Beobachter haben festgestellt, dass die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel zugenommen haben. UN-Resolutionen untersagen Nordkorea, jegliche Tests von ballistischen Raketen durchzuführen. Es wird vermutet, dass die nordkoreanischen Raketentests – darunter Kurzstreckenraketen, die auch mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden können – eine Antwort auf politische und militärische Entwicklungen in der Region sind.
Neben den Raketentests hat sich die Rhetorik Nordkoreas gegenüber den USA und Südkorea in den letzten zwei Jahren verschärft. Der südkoreanische Geheimdienst und das US-Verteidigungsministerium berichten, dass Nordkorea mehrere Tausend Soldaten nach Russland geschickt hat. Diese Soldaten sollen möglicherweise auf einen Einsatz gegen die Ukraine vorbereitet werden. Laut dem südkoreanischen Verteidigungsminister strebt Nordkorea an, um die Zeit der US-Präsidentschaftswahlen eine Machtdemonstration durchzuführen. Dies führt zu einer intensiven Besorgnis in den USA und anderen NATO-Partnern über die erhöhte militärische Präsenz Nordkoreas in der Region.
Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der USA, der EU und des UN-Generalsekretärs António Guterres, hat die militärische Drohgebärde Nordkoreas verurteilt. Die Entwicklung der nordkoreanischen Raketentechnologie und die Zusammenarbeit mit Russland könnten potenziell weitreichende Auswirkungen auf die Sicherheit in der Region und darüber hinaus haben. Die Situation bleibt angespannt, und die kommenden Wochen könnten entscheidend für weitere Entwicklungen in der koreanischen Halbinsel und dem internationalen Kontext sein.
Für weitere Details zu den Raketenstarts und den damit verbundenen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel, können Sie die Berichterstattung von Al Jazeera, Tagesschau und ZDF verfolgen.