
Die Ukraine hat am 5. Januar 2025 eine neue Offensive in der russischen Region Kursk gestartet. Diese militärischen Aktivitäten zielen darauf ab, zuvor erobertes Gebiet zu halten, während russische Streitkräfte weiterhin in die Ostukraine eindringen. Laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums kam es am Sonntagmorgen zu einem ukrainischen Gegenangriff, der die russischen Darstellungen einer erfolgreichen militärischen Reaktion auf die ukrainische Offensive in den Schatten stellte. Andriy Kovalenko, ein hochrangiger Beamter des ukrainischen Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, bestätigte die Operation und berichtete von mehreren Frontangriffen, die die russischen Truppen in der Region überrascht hätten.
Der überraschende ukrainische Angriff in Kursk, der erstmals im August 2024 stattfand, folgt auf monatelange Kämpfe, in denen russische Streitkräfte bedeutende Fortschritte machten und ukrainische Soldaten zurückdrängten, sie jedoch nicht gänzlich vertrieben. Laut Al Jazeera umfasst der aktuelle Gegenangriff von ukrainischer Seite zwei Panzer, ein Barrierefahrzeug und 12 gepanzerte Kampffahrzeuge. Nach Aussage des russischen Verteidigungsministeriums seien die meisten dieser Fahrzeuge jedoch zerstört worden.
Ukrainische und russische Verluste
Die humanitären Verluste im Konflikt werden immer deutlicher. Russische Soldaten geben an, innerhalb eines Tages 340 ukrainische Soldaten getötet zu haben. Während Russland behauptet, die Ukraine habe seit Beginn der Offensive im August mehr als 49.000 Soldaten verloren und auch viele materielle Verlusten erlitten, gibt die Ukraine an, dass Russland im Jahr 2024 mehr als 430.000 Soldaten verloren hat. Laut BBC sind zahlreiche nordkoreanische Soldaten, die kürzlich im Bereich Kursk eingesetzt wurden, ebenfalls hohe Verluste erlitten.
Die aktuelle Offensive kommt in einem Kontext, in dem international verstärkte Besorgnis über den Rückgang finanzieller Hilfen und Waffenlieferungen an die Ukraine besteht. Der Konflikt hat zu einem Abnutzungskrieg geführt, der seit dem 24. Februar 2022 andauert, und die Frontlinie erstreckt sich von der Schwarzmeerküste bis zur russischen Grenze bei Kupjansk. Über 12.000 Zivilisten wurden seit Kriegsbeginn getötet, und rund 30.000 verletzt. Die Ukraine hat in den letzten Monaten auch an Boden im Osten der Ukraine verloren.
Internationale Reaktionen und Perspektiven
Trotz der militärischen Herausforderungen zeigt sich Präsident Wolodymyr Selenskyj optimistisch, indem er betont, dass das in Kursk gehaltene Gebiet eine wesentliche Rolle in zukünftigen Friedensgesprächen spielen könnte. Dies wird begleitet von Präsident Wladimir Putins Bereitschaft, für Gespräche offen zu sein, jedoch auch der Bereitschaft, den Krieg fortzusetzen, falls dies erforderlich wird. Statista berichtet, dass westliche Staaten, insbesondere die USA und die EU, weiterhin an der Seite der Ukraine stehen und diese finanziell und mit Waffen unterstützen. Dennoch gibt es wachsende Besorgnis über die Stabilität dieser Unterstützung.
Abschließend wird deutlich, dass die Lage in Kursk und insgesamt im Ukraine-Konflikt von anhaltenden Kämpfen, hohen Verlusten auf beiden Seiten und komplexen politischen Dimensionen geprägt ist. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, ihre Unterstützung für die Ukraine auch in Zeiten wachsenden Drucks zu sichern.