
Innerhalb von nur zwei Tagen haben sich in Russland zwei bedenkliche Vorfälle ereignet, bei denen Offiziere aus Fenstern stürzten. Am 8. Februar 2025 überlebte Alexey Zubkov, der Leiter des forensischen Zentrums des russischen Ermittlungskomitees, einen Sturz aus dem vierten Stock in Moskau. Trotz seiner Überlebenschancen kann er sich nicht an die Umstände des Vorfalls erinnern, was zu Spekulationen über die Hintergründe führt. Ein anderer Vorfall, der an diesem Tag ebenfalls für Aufsehen sorgt, ist der Tod von Artur Pryakhin, der Leiter der regionalen Wettbewerbsbehörde in Karelien. Er stürzte aus einem Bürofenster im fünften Stock und hinterließ einen Abschiedsbrief, in dem er um Vergebung bat und seiner Familie riet, niemandem die Schuld zu geben. Sein Tod wurde als Suizid eingestuft.
Dies ist jedoch nicht der erste Vorfall dieser Art. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu mysteriösen Fensterstürzen und tödlichen Unfällen unter Angehörigen der russischen Elite. So starb beispielsweise der Musiker Vadim Stroykin während einer Hausdurchsuchung in St. Petersburg, als er aus dem zehnten Stock fiel. Die Durchsuchung stand im Zusammenhang mit angeblichen Spenden an die ukrainische Militärorganisation. Auch sein Tod wurde als Suizid eingestuft. Diese Vorfälle werfen Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf die hohe Anzahl an mysteriösen Todesfällen, die besonders seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs zugenommen haben. Laut merkur.de sind zahlreiche Oligarchen und Teilnehmer der politischen Elite unter verdächtigen Umständen gestorben.
Mysterien und Risiken in der russischen Elite
Die Liste der Unfälle und Selbsttötungen betrifft nicht nur Offiziere, sondern auch zahlreiche Unternehmer und Politiker. Zu den bekanntesten Fällen zählen Rawil Maganow, der Lukoil-Vorstandschef, der 2022 aus einem Moskauer Krankenhausfenster starb, und Alexander Subbotin, ein Ex-Manager von Lukoil, der unter mysteriösen Umständen starb, nachdem er einen Schamanen besucht hatte. Laut faz.net sind viele dieser Todesfälle nach außen hin als „Suizide“ oder „Stürze“ klassifiziert, jedoch herrscht große Unsicherheit über die exakten Gründe für die Häufung dieser Vorfälle.
Insbesondere seit Beginn der militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine wurden mehrere prominente Todesfälle gemeldet. Vyacheslav Rovneiko, ein ehemaliger KGB-Spion und Mitgründer von Urals Energy, und Marina Yankina, die Ende 2022 aus dem 16. Stock in St. Petersburg stürzte, sind nur einige von vielen, deren Todesfälle als verdächtig gelten. Bill Browder, ein britischer Menschenrechtler, äußerte Zweifel an der Zufälligkeit dieser Vorfälle. Laut t-online.de sind Unklarheiten über mögliche Spannungen innerhalb der russischen Elite und geschäftliche Rivalitäten ebenfalls als Ursachen für diese Todesfälle denkbar.
Die Berichterstattung über diese mysteriösen Sturzfälle und Todesfälle bleibt von Skepsis geprägt. Beobachter und Journalisten ziehen in Erwägung, dass die Schattenseiten des politischen Lebens in Russland zu einer hohen Anzahl an tragischen Enden führen. Die zunehmende Unsicherheit in der russischen Gesellschaft könnte dabei zu einer der höchsten Suizidraten weltweit beitragen, während Außenstehende nur die Häufung von Vorfällen feststellen können.