
In einem alten Holzhaus in Mae Sot, Thailand, suchen verletzte revolutionäre Kämpfer medizinische Hilfe. Diese Kämpfer, viele von ihnen amputiert und mit schweren Verletzungen, sind Teil eines brutalen Bürgerkriegs, der Myanmar seit dem Militärputsch am 1. Februar 2021 erschüttert. Der Putsch stellte die demokratisch gewählte Regierung von Aung San Suu Kyi ab und führte zu einem beispiellosen Aufstand gegen die Militärherrschaft, die durch die State Administration Council (SAC) repräsentiert wird. Laut Al Jazeera beherbergt das Sunshine Care Centre etwa 140 verwundete Kämpfer unter schwierigen Bedingungen.
Die Verletzungen der Kämpfer sind oft das Ergebnis von Landminen, Scharfschützenfeuer und Bombenangriffen. Viele von ihnen können nicht nach Hause zurückkehren, aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen durch das Militär. Ein Beispiel ist Ko Khant, 23 Jahre alt, der durch eine Explosion eines nicht detonierten RPGs seine Hand und das Augenlicht auf der linken Seite verlor. Bevor er sich den People’s Defence Forces (PDF) anschloss, arbeitete er als Koch in Yangon. Ko Khant hilft nun im Sunshine Care Centre, nachdem er in thailändischen Krankenhäusern behandelt wurde, und lehnte sogar ein Prothesenangebot ab, um anderen in größerer Not zu helfen.
Kämpfende Generation Z
Generation Z in Myanmar, Geborene zwischen 1997 und 2012, stellt sich aktiv gegen das Militärregime und schließt sich sowohl ethnischen bewaffneten Gruppen als auch den PDF an. Diese Kämpfer verwenden Guerillataktiken und operieren unter extremen Bedingungen, wie insbesondere am Salween-Fluss zu beobachten ist. Berichte von El País beschreiben, wie Kämpfer wie Abel und Thu Ra Aung sich während der Monsunzeit auf mögliche Angriffe der Militärjunta vorbereiten. Demoso, eine von Rebellen kontrollierte Stadt, beherbergt bereits über 150.000 Menschen, die vor den Kämpfen geflohen sind.
Die Gewalt hat katastrophale Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Nach UN-Angaben sind seit dem Putsch mehr als 5.000 Menschen ums Leben gekommen, und drei Millionen Menschen sind zu Binnenvertriebenen geworden. Kinderschulen und Krankenhäuser wurden bombardiert. Ein Mathematiklehrer, Nay Lin Aung, verlor vier Schüler bei einem Luftangriff, was die Zerstörung in den betroffenen Gebieten verdeutlicht.
Eine ungewisse Zukunft
Der Bürgerkrieg in Myanmar hat zu einer humanitären Katastrophe geführt. Laut Wikimedia haben bereits über 41.000 Menschen ihr Leben verloren, und die UNO schätzt, dass 17,6 Millionen Menschen humanitäre Hilfe benötigen. Trotz internationaler Sanktionen gegen die Militärregierung haben China und Russland weiterhin Unterstützung angeboten. Ethnische Gruppen wie die Karenni Nationalities Defense Force (KNDF) und die Arakan Army kämpfen gegen die Junta und verfolgen zunehmend ihre eigenen Interessen.
Die Hoffnung auf Frieden und ein Ende der Gewalt bleibt bei vielen Kämpfern bestehen. Doch während die Militarregierung weiter gegen strategisch wichtige Orte vorgeht und die Kontrolle über weniger als ein Drittel der Gemeinden hat, bleibt die Situation für die Zivilbevölkerung in Myanmar äußerst angespannt und besorgniserregend.
Quellen: Al Jazeera, El País, Wikipedia.