
Chinesische Staatsbürger kämpfen gegenwärtig an der Seite Russlands im Ukraine-Krieg. Berichten zufolge haben sowohl der ukrainische Geheimdienst als auch das russische Investigativmedium Important Stories Beweise über die Anwesenheit chinesischer Söldner gesammelt. Diese Kämpfer berichten von unmenschlichen Bedingungen und Diskriminierung in der russischen Armee. Ein besonders tragischer Fall ist der des chinesischen Soldaten Zhao Rui, der einer ukrainischen Drohne zum Opfer fiel. Ein weiterer Kämpfer, bekannt als „Macron“, äußerte sich über die hohe Sterblichkeitsrate und den Rassismus gegenüber nicht-weißen Rekruten.
Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am 9. April 2025 auf der Plattform X erklärt, dass ihm mindestens 150 Fälle bekannt seien, in denen chinesische Staatsbürger aktiv an den russischen Kampfhandlungen beteiligt sind. In einem Video, das die Festnahme zweier chinesischer Staatsbürger dokumentiert, wurden Reisedokumente und Bankkarten sichergestellt. Die Festgenommenen gaben an, einem russischen Befehlshaber zugeteilt gewesen und ein russisches Sturmgewehr, die AK-74, bedient zu haben, was die Vorwürfe gegen Russland und China, die chinesische Staatsbürger für den Krieg zu rekrutieren, untermauert.
Unmenschliche Bedingungen und Rassismus
Chinesische Soldaten, die an vorderster Front eingesetzt werden, berichten von extrem hohen Risiken und schlechten Überlebenschancen. Daten deuten darauf hin, dass die Sterblichkeitsrate für Söldner, die erst seit kurzer Zeit im Einsatz sind, stark erhöht ist. Li Jianwei, ein ehemaliger Söldner, hat erklärt, dass die meisten Kämpfer bereits nach acht bis zehn Stunden mit dem Einsatzgebiet in Kontakt, als „Kanonenfutter“ gelten. Die Qualität der Munition, die von russischen Militärs gestellt wird, wird ebenfalls kritisiert. Hinzu kommt der Vorwurf, viele chinesische Soldaten seien nach Ablauf ihrer Verträge nicht entlassen worden, was ihre Situation weiter verschärft.
Peking hat die Vorwürfe von Selenskyj als unverantwortlich zurückgewiesen. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian, hat betont, dass es keine Grundlage für die Behauptungen gegeben sei. Er appellierte an die chinesischen Staatsbürger, sich von Konfliktgebieten fernzuhalten und keine militärischen Einsätze zu unterstützen. China sieht sich selbst als „entschlossenen Unterstützer“ einer friedlichen Lösung in der Ukraine.Für die chinesische Regierung sind die militärischen Aktivitäten ihrer Staatsbürger im Ausland jedoch nicht direkt behördlich genehmigt, da das Strafgesetz in China das Dienen in ausländischen Streitkräften verbietet.
Geostrategische Beziehungen zwischen China und Russland
Die Beziehung zwischen China und Russland ist durch eine geostrategische Partnerschaft geprägt, die vor der Invasion Russlands in die Ukraine im Jahr 2020 besiegelt wurde. Während China Russland diplomatisch unterstützt, insbesondere durch den Kauf von Öl, Gas und Mineralien, hat die chinesische Regierung nie öffentlich Stellung gegen die russischen militärischen Aktionen genommen. Selenskyj ist sich dieser Zusammenarbeit bewusst und hebt hervor, dass die Rekrutierung chinesischer Staatsbürger unter anderem über soziale Medien erfolgt. Trotz der offiziellen Neutralität Chinas im Konflikt sind die Vorschläge für Friedensverhandlungen von der ukrainischen Regierung bislang abgelehnt worden, da sie als Vorwände zugunsten Russlands wahrgenommen werden.
Die Fronten im Ukraine-Krieg sind ungemütlich, und während chinesische Staatsbürger weiterhin an den Kämpfen teilnehmen, könnte sich die internationale Gemeinschaft zunehmend mit den Konsequenzen dieser Intervention auseinandersetzen.
Für weiterführende Informationen verweisen wir auf die Berichte von fr.de, dw.com und rnd.de.