
In einem aufsehenerregenden Schritt hat die Ukraine am 8. April 2025 bekanntgegeben, dass sie zwei chinesische Staatsangehörige gefangen genommen hat, die im Ukraine-Konflikt auf der Seite der russischen Armee kämpften. Diese Entwicklung wirft nicht nur Fragen zur Rolle von ausländischen Kämpfern auf, sondern auch über die geopolitischen Implikationen, die mit der Beteiligung chinesischer Bürger an den Kämpfen verbunden sind. Laut einem Bericht von t-online wurden die beiden Gefangenen in der ostukrainischen Region Donezk festgenommen, nachdem sie sich aufgrund von Online-Rekrutierungsanzeigen der russischen Armee dem Krieg angeschlossen hatten.
Die beiden Chinese erschienen vor der Presse in Kiew, um ihre Hoffnung auf eine Rückkehr nach China auszudrücken. Sie warnten zudem andere Staatsbürger vor einer Teilnahme an dem Konflikt. Einer der Gefangenen äußerte den Wunsch nach einem Austausch zwischen China, Russland und der Ukraine. Während ihrer Vorführung trugen sie Militärkleidung und waren mit Handschellen gefesselt, während ukrainische Soldaten mit Vollmasken anwesend waren. Interessant ist auch, dass die Gefangenen die Verbindung zur chinesischen Regierung zurückwiesen, was die Situation noch komplizierter macht.
Hintergründe zur Rekrutierung und der Rolle Chinas
Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte öffentlich, dass die beiden Männer als Freiwillige für die russische Armee kämpften und forderte von Peking eine Stellungnahme zu diesem Vorfall. Er behauptete, dass mehrere hundert Chinesen an der Seite Russlands kämpfen, was von der chinesischen Regierung als „unverantwortlich“ zurückgewiesen wurde. Laut einem Bericht von nau.ch sind auch andere chinesische Kämpfer in den russischen Reihen zu erwarten, was zusätzliche geopolitische Fragen aufwirft.
Ein Gefangener gab an, dass er für die russische Staatsbürgerschaft kämpfe und dafür einen Betrag von 300.000 Rubel an einen Mittelsmann in China gezahlt habe. Beide Männer hatten militärisches Training in der umkämpften Region Luhansk erhalten, jedoch unter schwierigen Bedingungen, die von sprachlichen Barrieren geprägt waren. Der Umstand, dass kein Dolmetscher zur Verfügung stand, führte zu Missverständnissen während des Trainings.
Geopolitische Implikationen und internationale Reaktionen
Die USA betrachten China nach wie vor als Hauptunterstützer Russlands im Konflikt. Dies wurde ebenfalls von der Ukraine hervorgehoben, die internationale Aufmerksamkeit auf die Präsenz chinesischer Kämpfer lenken möchte. Die Nachricht von den gefangenen Chinesen kommt einem von vielen Berichten gleich, die die Rekrutierung ausländischer Kämpfer durch Russland dokumentieren. So haben seit 2025 Kämpfer aus mindestens 40 Ländern ihre Dienste für die russische Armee angeboten, wobei einige aus finanziellen Gründen und andere aufgrund von rechtlichen Schwierigkeiten in ihrer Heimat antreten.
China bleibt jedoch bei seiner Aussage, dass es keine militärischen Operationen oder Soldaten in den Konflikt geschickt hat und plant, dies auch nicht zu tun. Experten vermuten, dass die Anzahl chinesischer Kämpfer im Vergleich zu anderen ausländischen Beteiligungen gering bleibt und keine direkte staatliche Kontrolle über deren Rekrutierung existiert. Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten. Sollte es zu einem Austausch der gefangenen Soldaten kommen, könnte dies auch ein Zeichen für die zukünftige diplomatische Beziehung zwischen den beteiligten Nationen sein.