
Der Umgang mit Jakobskreuzkraut, einer Pflanze, die in der Natur unproblematisch ist, stellt vor allem für landwirtschaftliche Betriebe eine Herausforderung dar. Der Landkreis Oldenburg hat in einem aktuellen Bericht auf die Problematik hingewiesen. Jakobskreuzkraut ist für viele einheimische Tiere wichtig, doch auf Weideflächen wird es zum Problem, da der Verzehr von kontaminiertem Heu die Leber der Weidetiere schädigen kann. Die gesetzliche Verpflichtung zur Bekämpfung dieser Pflanze existiert derzeit nicht, dennoch sind geeignete Maßnahmen empfehlenswert, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Empfohlene Bekämpfungsmaßnahmen umfassen das Ausstechen der Pflanzen sowie das Mähen vor der Blüte. Dies soll die Samenbildung eindämmen und somit die Ausbreitung der Pflanze limitieren, wie Kreiszeitung informiert.
Jakobskreuzkraut, auch bekannt als Jakobs-Greiskraut, hat im ersten Jahr die Form einer Rosette und blüht in den folgenden Jahren zwischen Juni und August. Die Pflanze kann dabei bis zu 100 cm hoch werden und wächst bevorzugt an Feldrändern, Wiesen und in Gärten. Ihre Blütezeit beginnt Anfang Juni und gehört zur Familie der Korbblütler. Auffällig sind die leuchtend gelben Blüten der Pflanze, die für ihre schnelle Verbreitung bekannt ist. Alle Teile des Jakobskreuzkrauts sind giftig und sollten nicht an Tiere verfüttert werden, da sie Pyrrolizidin-Alkaloide enthalten, die zu schweren Leberschäden führen können. Die tödlichen Dosen für verschiedene Nutztiere sind alarmierend: Für ein Pferd sind bereits 40-80 g pro kg Körpergewicht gefährlich, für Rinder sind es 140 g pro kg, während Schafe und Ziegen deutlich höhere Mengen benötigen, um ernsthafte Schäden zu erleiden.
Entsorgungsmöglichkeiten und Maßnahmen
Die Entsorgung von Jakobskreuzkraut muss sorgsam erfolgen. Auf privaten Grundstücken sind die regulären Entsorgungswege des Landkreises zu nutzen. Kleinere Mengen können über die Biotonne entsorgt werden, da der typische Bioabfall, der von der Firma Bohmann gesammelt wird, bei der Verarbeitung durch Erhitzen der Samen sicherstellt, dass keine Keimfähigkeit erhalten bleibt. Pflanzenabfälle, die an Wertstoffhöfen abgegeben werden, können jedoch nicht sicher behandelt werden, da diese nicht erhitzt werden und somit die Samen ihre Keimfähigkeit behalten könnten. Aus diesem Grund ist Jakobskreuzkraut im Restabfall problematisch und sollte dort nicht entsorgt werden, wie entsorgen.org anmerkt.
Für größere Mengen Jakobskreuzkraut steht ein separater Container an der Umschlagstation in Neerstedt zur Verfügung, wo das Pflanzenmaterial direkt verbrannt wird. Landwirte haben die Möglichkeit, das Kraut außerhalb von Ortschaften zu verbrennen, sofern diese Praktiken lokal erlaubt sind. In gewerblichen Biogasanlagen kann Jakobskreuzkraut ebenfalls verwertet werden, da die Samen hier ihre Keimfähigkeit verlieren.
Fazit und Ausblick
Die Bekämpfung und Entsorgung von Jakobskreuzkraut stellt Landwirte und Gartenbesitzer vor Herausforderungen. Während die gesetzlichen Regelungen derzeit fehlen, bleibt die Verantwortung für die Bekämpfung und sichere Entsorgung in den Händen der Grundstückseigentümer. Eine Kombination aus mechanischen Maßnahmen und der Nutzung der geeigneten Entsorgungswege ist entscheidend, um die Verbreitung dieser giftigen Pflanze einzudämmen, wie die Landwirtschaftskammer unterstreicht. Regierungen und Landwirte sind daher gefordert, geeignete Strategien zu entwickeln, um die negativen Auswirkungen von Jakobskreuzkraut auf die Tierwelt und die Landwirtschaft zu minimieren.