
Die Arbeitsmarktsituation in Delmenhorst hat sich im Februar 2025 leicht stabilisiert. Aktuell sind 4.376 Menschen arbeitslos, was einen Rückgang um fünf Personen im Vergleich zum Vormonat bedeutet. Diese Veränderung führte nicht zu einem Anstieg der Arbeitslosenquote, die weiterhin bei 11,1 Prozent liegt. Allerdings zeigt der Vergleich zum Vorjahr, dass 236 mehr Personen in Delmenhorst ohne Arbeit sind, was auf eine verschärfte Lage hinweist.
Thorsten Müller, Leiter der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven, erläutert, dass trotz saisonbedingter Kündigungen viele Chancen für Arbeitsuchende bestehen. Insbesondere junge Gesellen finden derzeit zahlreiche Angebote. Fachkräfte werden in der Region dringend gesucht, wobei die Arbeitsagentur verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten bietet. Unternehmen zeigen sich offen für Bewerber mit Potenzial, auch wenn diese nicht die idealen Qualifikationen vorweisen.
Stellenangebot und wirtschaftliche Lage
Im vergangenen Monat meldeten Arbeitgeber im Agenturbezirk Delmenhorst 111 neue Stellen, zehn weniger als im Februar 2024. Insgesamt gibt es derzeit 574 offene Stellen im Bestand, wobei 567 davon sozialversicherungspflichtig sind. Im Vergleich zum Vormonat gibt es jedoch 18 Stellen mehr, während die Zahl im Vorjahresvergleich um 85 gesenkt wurde.
Ein weiteres hilfreiches Zeichen ist der Rückgang der Bedarfsgemeinschaften, die in Delmenhorst auf 4.452 gesunken sind – ein Minus von 188 im Vergleich zum Vorjahr. Ebenso bezogen 6.256 Delmenhorster Bürger weniger Bürgergeld; das sind 358 weniger als im Vorjahr.
Regionaler Vergleich: Landkreis Oldenburg
<pDie Arbeitsmarktlage im Landkreis Oldenburg zeigt ebenfalls positive Trends. Hier liegt die Arbeitslosenzahl im Februar bei 3.007, was 24 weniger als im Januar entspricht. Die Arbeitslosenquote bleibt stabil bei 3,9 Prozent. Dennoch ist ein Anstieg um 216 Arbeitslose im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet worden. Die Region weist insgesamt 6.636 freie Stellen auf, und im Februar wurden 1.465 neue Stellen gemeldet – 222 mehr als im Vormonat. Im Jahresvergleich allerdings gab es 378 weniger Neuermittlungen.
Die Hauptnachfrage konzentriert sich auf wirtschaftliche Dienstleistungen, das Gesundheits- und Sozialwesen, den Handel, die Kfz-Instandhaltung sowie das Baugewerbe und die technischen Dienstleistungen. Diese Branchen scheinen die größten Chancen für Arbeitsuchende zu bieten.
Zukunftsaussichten der Arbeitsmarktdynamik
Die mittelfristige Prognose der Arbeitsmarktdynamik bis 2025, erstellt vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, hebt hervor, dass die Trends durch Digitalisierung, Demografie und Dekarbonisierung bereits die Arbeitswelt verändern. Insbesondere die Corona-Pandemie hat diesen Strukturwandel beschleunigt und wird dazu führen, dass in den nächsten fünf Jahren 500.000 Arbeitsplätze mehr neu besetzt werden müssen, als entsprechend qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.
Diese Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit für gezielte Maßnahmen, um die Lücken zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt zu schließen. Die Prognose sieht regelmäßige Updates vor, damit Anpassungen an aktuelle Entwicklungen vorgenommen werden können, um einen stabilen Arbeitsmarkt in der Region zu gewährleisten. Arbeitgeber und Arbeitsuchende stehen somit vor Herausforderungen, aber auch vor Chancen.