
In den urbanen Zentren Deutschlands wird der Trend zu Mikro-Apartments, auch Tiny Flats genannt, immer deutlicher. Lena Petersen lebt seit zehn Jahren in ihrer 21 Quadratmeter großen Wohnung in Berlin-Mitte. Diese formschöne „Tiny Flat“ ist so konzipiert, dass jeder Ort innerhalb der Wohnung in maximal zwölf Schritten erreicht werden kann. Mit der Unterstützung der Architektin Paola Bagna wurde die Wohnung umgestaltet, um den begrenzten Raum optimal zu nutzen.
Die Wohnung wartet mit einer zweiten Ebene auf, die ein Bett direkt unter der Decke beherbergt und über eine kleine Treppe mit elf Stufen zu erreichen ist. Diese Form der Raumgestaltung steigt nicht nur in der Beliebtheit, sondern zeigt auch, dass der Bedarf an solchen Wohnformen wächst. Stadtentwicklungsforscher Stefan Siedentop erklärt, dass immer mehr Menschen in Einpersonenhaushalten leben, wodurch die Attraktivität von Mikro-Apartments zunimmt. Zudem sind diese Wohnungen häufig in zentralen Lagen und werden oft zu vergleichsweise günstigen Preisen angeboten.
Mikro-Apartments im Detail
Gerade die zentrale Lage der Mikro-Apartments ist ein bedeutender Vorteil. Das Zuhause von Lena Petersen liegt nur zwei Kilometer vom Hauptbahnhof entfernt und in einer ruhigen Umgebung nahe Cafés, Bäckereien und Supermärkten. Siedentop weist jedoch darauf hin, dass die Kosten pro Quadratmeter in diesem Segment häufig hoch sind (20 Euro und mehr), was die Mikro-Apartments attraktiv für private Investoren macht, jedoch nicht zur Lösung des allgemeinen Wohnungsproblems beiträgt.
Mikro-Apartments, die in der Regel zwischen 14 und 35 Quadratmetern groß sind, bieten oft eigene Küchen und Bäder, was sie nicht unbedingt als platzsparend klassifiziert. Der kreative Umgang mit Raum und mobiliar spiegelt sich in Petersen Wohnung wider. Multifunktionale Möbel, wie ein aufklappbarer Esstisch oder eine Fensterbank, die als Schreibtisch dient, sind zentrale Elemente ihrer Einrichtung. In der Küche stehen ein Waschtrockner und eine Mini-Küchenzeile mit kleinem Ofen und Spülmaschine zur Verfügung.
- Mikro-Apartments bestehen immer aus einem Raum.
- Sie sind zentral gelegen und bieten eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel.
- Zusätzliche Angebote in größeren Komplexen umfassen Fitness-Räume, Dachterrassen, Gaming-Räume, Co-Working-Spaces und Gemeinschaftsküchen.
- Regelmäßige Hausevents fördern die Gemeinschaft unter den Bewohnern.
Die großen Herausforderungen der urbanen Wohnraumknappheit bringen auch innovative Lösungen hervor. Siedentop sieht in kleinen Apartments mit gemeinschaftlich genutzten Räumen eine bessere Antwort auf die aktuellen Wohnbedürfnisse. Dies ist im Kontext der wachsenden Nachfrage nach solitären Wohnformen und der Vielzahl an Einpersonenhaushalten von Bedeutung.
Ein Beispiel für einen minimalistischen Lebensstil ist eine dreiköpfige Familie aus Berlin, die auf 49 Quadratmetern lebt. Sie nutzen kreative Lösungen zur optimalen Raumnutzung, wie Regale über Türen und Sockelschubladen in der Küche, um weiteren Platz zu schaffen.
Die Zukunft der Wohnkonzepte in Metropolen scheint weiterhin in der Kombination von geringen Flächen und bestmöglicher Raumausnutzung zu liegen. Die Entwicklungen in dieser Richtung sind nicht nur notwendig, sondern bieten zudem spannende Perspektiven für individuelles Wohnen in einer sich ständig verändernden urbanen Landschaft. Weitere Informationen zu diesen Trends und Entwicklungen finden Sie in den Berichten von Remszeitung, Tuer Blog und Cushman & Wakefield.