
Israels Offensive im Gazastreifen nimmt weiter an Intensität zu. Laut Al Jazeera hat Verteidigungsminister Israel Katz eine signifikante Erweiterung des Bodenangriffs angekündigt, mit dem Ziel, große Gebiete des palästinensischen Gebiets zu erobern und in Sicherheitszonen einzugliedern. Diese Entscheidung folgt auf heftige Bombardierungen, bei denen am Mittwoch mindestens 21 Palästinenser ums Leben kamen.
Die Situation in Gaza eskaliert dramatisch. Zehntausende Menschen sind bereits aus der Stadt Rafah geflohen, während die israelische Armee eine umfassende Pufferzone innerhalb des Gebiets eingerichtet hat. Katz forderte die Palästinenser auf, die Terrormiliz Hamas zu beseitigen und die israelischen Geiseln freizulassen. Premierminister Benjamin Netanyahu hat die Freilassung von 59 Geiseln gefordert und bietet im Gegenzug an, palästinensische Gefangene freizulassen sowie humanitäre Hilfe zu gewähren.
Humanitäre Krise und internationale Reaktionen
Die humanitäre Lage in Gaza ist mittlerweile verheerend, wie die UN meldet. Während einer Pressekonferenz betonte António Guterres, dass die Ziele, einschließlich der Bereitstellung humanitärer Hilfe, nicht aufgegeben werden dürfen. Der UN-Notfallkoordinator Tom Fletcher wies darauf hin, dass die umfassenden Luftangriffe der israelischen Streitkräfte zu einer katastrophalen Situation führten, die internationale Aufmerksamkeit erfordere. Seit dem 2. März hat Israel alle lebenswichtigen Lieferungen wie Nahrungsmittel, Medikamente und Treibstoff in den Gazastreifen gestoppt.
Die humanitären Fortschritte, die während des vorhergehenden Waffenstillstands erzielt wurden, sind durch die aktuelle Offensive stark gefährdet. Laut UN wurde die Verteilung von Hilfsgütern stark eingeschränkt, was unter anderem zur Schließung aller Bäckereien in Gaza führte. Außerdem warnte die UN, dass die Blockade Gaza an den Rand einer Hungersnot gebracht hat. \“Unter den gegebenen Umständen muss ein sofortiger Waffenstillstand her,\“ so Fletcher.
Berichte über Angriffe und Zivilisten in Gefahr
Anhaltende Kämpfe erschüttern weiterhin den Gazastreifen, wobei das Flüchtlingslager Chan Yunis im Süden und das Camp Dschabalia im Norden als Brennpunkte der Gewalt gelten. Berichten zufolge sind die Zustände in Chan Yunis katastrophal, mit vielen Menschen, die in provisorischen Zeltlagern leben müssen. Die palästinensische Nachrichtenagentur meldete jüngst 28 Tote, während die israelischen Militärs noch keine Stellungnahme dazu abgaben. Die internationale Gemeinschaft verhandelt weiter über mögliche Waffenruhen und humanitäre Hilfe in der Region, doch die Lage bleibt angespannt.
Die SRF berichtete zudem von einem Rückgang der Impfkampagnen, unter anderem gegen Polio, was die Situation weiter verschärft. Der anhaltende Konflikt in der Region stellt nicht nur eine akute Bedrohung für die Zivilbevölkerung dar, sondern lässt auch die humanitären Anstrengungen der vergangenen Monate gefährdet erscheinen.
Die eskalierenden Angriffe und die wiederholte Forderung Israels nach der Entwaffnung von Hamas verstärken die Unsicherheit in der Region. Die internationale Gemeinschaft sieht sich vor der Herausforderung, effektive Lösungsansätze zu finden, um die Krise zu entschärfen und die humanitäre Hilfe zu sichern.