
Am 28. März 2025 erschütterten zwei starke Erdbeben Myanmar und angrenzende Regionen. Das US Geological Survey (USGS) maß die Magnitude des stärkeren Erdbebens mit 7,7, während das GFZ Helmholtz-Zentrum eine Magnitude von 7,8 angab. Rund zwölf Minuten nach dem ersten Beben folgte ein zweites Beben mit einer Magnitude von 6,4 bis 6,5. Die Folgen waren verheerend: In Myanmar starben mehr als tausend Menschen, und in Bangkok brach ein Hochhaus zusammen, unter dem mehr als 90 Personen vermisst werden.
Die Erdbeben ereigneten sich an der Sagaing-Verwerfung, die Myanmar in Nord-Süd-Richtung durchquert. Diese Geologie ist Teil einer tektonisch aktiven Struktur zwischen der indischen und der eurasischen Platte, was die Region besonders anfällig für Erdbeben macht. Die Sagaing-Störung erstreckt sich über etwa 1.300 Kilometer von Kachin im Norden bis zum Andaman-Meer im Süden und gilt als eine der aktivsten kontinentalen Störungen weltweit. Experten warnen vor möglichen weiteren Nachbeben, die möglicherweise noch stärker sein könnten.
Geologische Hintergründe und historische Erdbeben
Die Bewegung der Erdplatten an der Sagaing-Verwerfung beträgt ungefähr 18 Millimeter pro Jahr. Dieser kontinuierliche Druckaufbau führt regelmäßig zu starken Erdbeben. In der Geschichte seit 1990 gab es in einem Umkreis von 250 Kilometern um die Verwerfung mindestens sechs Erdbeben mit einer Stärke von 7 oder mehr. Zu den schwersten Beben der Vergangenheit zählt das Ava-Erdbeben von 1839 mit einer Stärke von 8,2, das die damalige Hauptstadt fast vollständig zerstörte und geschätzt 300 bis 400 Todesopfer forderte.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts verzeichnet die Region zahlreiche Erdbeben mit einer Stärke von über 7. Die letzten Signifikanten waren:
- 1930: Zwei schwere Beben in Bago.
- 1956: Beben der Stärke 7,1 in Mandalay.
- 2012: Beben der Stärke 6,8 in Mandalay.
- 1946: Zwei Beben, eine Stärke von 7,3 und eine von 7,7 im nördlichen Segment.
- 1839: Das verheerende Ava-Erdbeben.
Aktuelle Erdbebenstatistik
Im Kontext dieser seismischen Aktivitäten ist es bemerkenswert, dass am 31. März 2025 weltweit in den letzten 48 Stunden insgesamt 3.520 Erdbeben registriert wurden, davon eines über Stärke 7. Diese Zahlen sind Teil eines Trends, der seit den letzten 25 Jahren beobachtet wird. Im Durchschnitt ereignen sich jährlich etwa 430.000 Erdbeben. Darunter sind:
Magnitude | Anzahl der Erdbeben pro Jahr |
---|---|
8 oder höher | 0,84 |
7 oder höher | 15 |
6 oder höher | 122 |
5 oder höher | 1.900 |
4 oder höher | 19.000 |
3 oder höher | 62.000 |
Die geologischen und geographischen Merkmale der Region um die Sagaing-Verwerfung, zusammen mit der hohen Frequenz von Erdbeben, stellen eine ständige Bedrohung für die Bevölkerung dar. In diesen erschütterten Gebieten führt nicht nur die seismische Aktivität zu Risiken, sondern auch die geologischen Eigenschaften wie Bodenverflüssigung und Erdrutsche verstärken die Gefahrenlage.
Die jüngsten Erdbeben in Myanmar sind ein Alarmzeichen für die Region und verdeutlichen die Notwendigkeit, sich auf die sich wiederholenden und oft katastrophalen Folgen solcher Naturereignisse vorzubereiten. Die Weltgemeinschaft sollte daher die geologischen Entwicklungen und den Zustand der betroffenen Infrastrukturen aufmerksam verfolgen.
fr.de berichtet, dass die Situation in Myanmar weiterhin angespannt ist, und dass Experten die weitere Entwicklung genau beobachten. Weitere Informationen zu den geologischen Bedingungen in der Region bietet das Team von 20 Minuten. Eine umfassende Datensammlung zu Erdbeben weltweit bietet Volcano Discovery.