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Mangelhafte Rettung: Offshore-Arbeiter in Schleswig-Holstein gefährdet!

Offshore-Windräder in SH stehen unter Druck: Mangelnde Sicherheitsstandards und unzureichende Rettungsinfrastruktur erregen Bedenken. Wichtige Maßnahmen zur Verbesserung sind gefordert.

Die Offshore-Windkraft steht sowohl in Schleswig-Holstein als auch in Niedersachsen zunehmend im Fokus. In Schleswig-Holstein sorgt eine kleine Anfrage der SSW-Landtagsfraktion an die Landesregierung für Aufregung. Diese thematisiert den beklagenswerten Zustand der Sicherheitsstandards für Rettungseinsätze auf Offshore-Anlagen. Laut kn-online.de beträgt der Abstand der Offshore-Windräder bis zu 90 Kilometer von der Küste entfernt. Das Sozialministerium in Kiel betont, dass es derzeit keinen einheitlich hohen Rettungsstandard auf diesen Einrichtungen gibt.

Im Fall eines Notfalls sind die Betreiber selbst für die Rettung ihrer Angestellten verantwortlich, insbesondere in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone, wo staatliche Rettungsdienste nicht bereitgestellt werden. Dies trägt zur Besorgnis bei, denn die Anforderungen an den Rettungsdienst sind bisher nicht geregelt. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass Maßnahmen im Notfalleinsatz nicht immer vollständig umgesetzt werden, was zu Missverständnissen und Zeitverlust führen kann.

Unzureichende Rettungsinfrastruktur

Des Weiteren hat das Sozialministerium einen Konzeptentwurf zur Rettung und medizinischen Versorgung von Offshore-Arbeitern erarbeitet, der jedoch nicht verpflichtend ist. Unterschiedliche Betreiber setzen unterschiedliche Maßnahmen zur Notfallversorgung um, während Schleswig-Holstein und Niedersachsen keine Rettungsmittel im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge bereitstellen. Aktuell beauftragt Northern Helicopter GmbH die Luftrettung, jedoch ist dies der einzige private Anbieter, und der Mangel an einheitlichen technischen Sicherheitsstandards bleibt weiterhin ein erhebliches Problem.

Eine steigende Zahl an Hubschraubereinsätzen — 77 im Jahr 2024 — verdeutlicht den hohen Bedarf an effektiven Rettungsstrategien. Mit der steigenden Anzahl von Offshore-Windparks, die in den kommenden Jahren ans Netz gehen sollen, ist die drängende Notwendigkeit einer verbesserten Sicherheitsinfrastruktur evident.

Im Hinblick auf den wirtschaftlichen Ausbau der Offshore-Windkraft hat die niedersächsische Landesregierung kürzlich beschlossen, sich im Bundesrat für einen zügigeren Ausbau einzusetzen. Laut om-online.de soll ein entsprechender Antrag verfolgt werden, um Planungssicherheit über 2030 hinaus zu gewährleisten und die Kapazitäten für die Fertigung von Komponenten zu erhöhen, um das Ausbauziel von 30 Gigawatt bis 2030 und 70 Gigawatt bis 2045 zu erreichen.

Forderungen der Arbeitnehmervertreter

Zusätzlich fordern Organisationen wie die IG Metall einheitliche Standards für Arbeitssicherheit und Notfallrettung in Offshore-Windparks. Ihr Positionspapier hebt hervor, dass der geplante Ausbau der Offshore-Windenergie verbesserte Rettungsinfrastrukturen und eine stärkere Einbeziehung der Beschäftigten in Arbeitssicherheitskonzepte erfordert. Dabei wird auf die bestehende Disparität der Arbeitsbedingungen von Windpark zu Windpark hingewiesen, die dringend angegangen werden muss, um hohe Standards zu garantieren.

Die IG Metall fordert unter anderem eine Mindestanzahl von Rettungshubschraubern sowie klare Kommunikationswege zwischen den Einrichtungen und den Rettungsdiensten. Dies ist besonders wichtig, da viele Windparks über keine Mobilfunkverbindung verfügen und zusätzliche technische Lösungen notwendig werden.

In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen in der Offshore-Windenergie ist es klar, dass sowohl aus wirtschaftlicher Sicht als auch im Hinblick auf die Sicherheit der Arbeitskräfte dringender Handlungsbedarf besteht. Die Politik und die Betreiber stehen in der Verantwortung, um sichere Arbeitsbedingungen und effiziente Rettungssysteme auf See zu gewährleisten.

Referenz 1
www.kn-online.de
Referenz 2
www.om-online.de
Referenz 3
www.ingenieur.de
Quellen gesamt
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