
In der heutigen Zeit stehen kulturelle Organisationen vor zahlreichen gesellschaftlichen, politischen und finanziellen Herausforderungen. Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, hat das Lernlaboratorium „Organizing Culture“ an der Leuphana Universität Lüneburg eine Plattform geschaffen, die Theorien und Konzepte zur Untersuchung neuer Formen des kulturellen Organisierens vermittelt. Studierende haben die Möglichkeit, eigene empirische Projekte durchzuführen und die Ergebnisse künstlerisch umzusetzen. Diese Initiativen werden von Dr. Maximilian Schellmann und Prof. Dr. Timon Beyes geleitet und eröffnen den Studierenden neue Wege, kulturelle Phänomene zu reflektieren und zu analysieren. Laut Leuphana Universität sind die Projekte vielfältig. Ein Beispiel ist ein Brettspiel zur Analyse räumlicher Atmosphären der Inklusion im Lüneburger Kulturzentrum mosaique.
Die Studierenden untersuchen auch lokale Buchhandlungen sowie Filmsequenzen eines Hamburger Programmkinos, um die Frage der Blackbox des Kinos als Kulturraum zu beleuchten. Ihre Präsentationen decken ein breites Spektrum ab, das kinderfreundliche Museen, Digitalität in Ausstellungen sowie Stadtraumentwicklungen in Städten wie Lüneburg, Hamburg, St. Petersburg und Lamu umfasst. Die Ergebnisse dieser Studien wurden kürzlich in einer öffentlichen Ausstellung präsentiert, die über 50 Besucher anzog, wobei die Studierenden für Erläuterungen zur Verfügung standen.
Kooperation fordern Inklusion
Diese Ausstellung markiert nicht nur den erfolgreichen Abschluss eines Seminars, sondern auch den Beginn einer Zusammenarbeit zwischen dem Theater Lüneburg und der Leuphana Innovation Community Kunst und Kultur. Ziel ist es, universitäre Inhalte einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und neue Ideen zu entwickeln. Dieses Engagement fügt sich in die umfassenden Bemühungen um mehr Inklusion in der Kultur ein, die von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) unterstützt werden. Die BKM fördert die Einhaltung des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes in kulturellen Einrichtungen, was ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der kulturellen Teilhabe für Menschen mit Beeinträchtigungen ist, wie kulturstaatsministerin.de berichtet.
Ein zentrales Anliegen der BKM ist der Austausch zwischen Theorie und Praxis, insbesondere durch Netzwerke wie das Kultur und Inklusion an der Akademie Remscheid. Diese Initiativen haben zum Ziel, Barrieren abzubauen und die kulturelle Teilhabe für alle zu fördern. Ein weiteres Beispiel sind die Programme, die bis zu 398.000 Euro für die Förderung von Inklusion und Barrierefreiheit im Kunst- und Kulturbereich bereitstellen.
Empfehlungen für barrierefreie Kultur
Die Notwendigkeit einer inklusiven Kultur wird auch vom Deutschen Kulturrat unterstrichen. In einer umfassenden Untersuchung identifizierte er gemeinsam mit der Bundesregierung wichtige Barrieren, die der Teilhabe an Kunst und Kultur im Weg stehen. Diese Erkenntnisse flossen in die Teilhabeempfehlungen ein, die Handlungsbedarfe wie barrierefreien Zugang zu Räumlichkeiten und die Qualifizierung von Menschen mit Behinderungen umfassen. Die entsprechenden Empfehlungen sind auf kulturrat.de einsehbar.
Insgesamt zeigen die laufenden Projekte und die Zusammenarbeit verschiedener Akteure, wie wichtig es ist, Inklusion in der Kultur zu fördern. Durch aktive Teilhabe und praktische Ansätze kann der Zugang zu kulturellen Angeboten für alle Menschen verbessert werden. Der kreative Austausch zwischen Studierenden und kulturellen Institutionen ist ein vielversprechender Schritt in diese Richtung und hat das Potenzial, innovative Lösungen für eine inklusive Kultur zu entwickeln.