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Psychisch angeschlagener Rotenburger greift Ex-Verlobte brutal an

Ein 26-jähriger Mann aus Rotenburg wurde nach dem schwerwiegenden Angriff auf seine Ex-Verlobte in die Psychiatrie eingewiesen. Seine komplexe Lebensgeschichte und psychische Erkrankungen werfen Fragen zum Zusammenhang von Gewalt und psychischer Gesundheit auf.

Ein 26-jähriger Mann, der unter psychischen Beeinträchtigungen leidet, wurde kürzlich in Rotenburg verurteilt, nachdem er im November letzten Jahres seine Ex-Verlobte schwer verletzt hatte. Diese Gewalttat ist Teil einer tragischen Lebensgeschichte, die von familiären Zerwürfnissen, Obdachlosigkeit und Depressionen geprägt ist. Laut Weser-Kurier umfasste sein Werdegang sowohl ambulante als auch stationäre Behandlungen sowie mehrere Verhaftungen.

Bei der Gewalttat kam es zu einer verbalen Auseinandersetzung, die durch Eifersucht und Enttäuschung ausgelöst wurde. Der Mann und die 28-jährige Frau lebten damals in einer kleinen Wohnung bei einem Freund. Der Streit eskalierte, als der Beschuldigte der Frau mehrfach ins Gesicht schlug und schließlich zu einer Leichtmetallstange griff, die zur Gehstütze des Freundes gehörte. Die Frau erlitt dabei zahlreiche Verletzungen, einige davon wurden als potenziell lebensgefährlich eingestuft. Gerichtlich wurde seine Schuldfähigkeit als erheblich eingeschränkt eingestuft, was auf eine diagnostizierte Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis zurückzuführen war.

Gerichtliche Entscheidung und psychiatrische Behandlung

Das Gericht verhängte eine dreieinhalbjährige Freiheitsstrafe, ordnete jedoch auch die Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung an. Dies geschah in Übereinstimmung mit der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung, die alle die Notwendigkeit einer langfristigen Behandlung im Maßregelvollzug betonten. Nach seiner Festnahme wurde der Mann in eine psychiatrische Klinik in Hildesheim gebracht, wo er erneut auffällig wurde, indem er einen Mitpatienten angriff.

Seine Vergangenheit ist geprägt von gewalttätigen Vorfällen, unter anderem gegen seine eigene Mutter. Während der Hauptverhandlung zeigte der Beschuldigte Einsicht in seine Erkrankung und sprach offen über seinen schwierigen Lebensweg. Studien haben gezeigt, dass Personen mit bestimmten psychischen Diagnosen, darunter Schizophrenie, ein höheres Risiko für gewalttätiges Verhalten aufweisen. Der Studienbericht der Zeit weist darauf hin, dass etwa 6-10 % derjenigen mit Psychosen und Persönlichkeitsstörungen gewalttätig werden können.

Faktoren für erhöhtes Gewaltrisiko

Ein entscheidender Faktor für die Zunahme von Gewalt unter Menschen mit psychischen Störungen ist der Substanzmissbrauch. Personen mit Alkohol- oder Drogenproblemen zeigen deutlich aggressiveres Verhalten. Das Gewaltrisiko ist insbesondere hoch, wenn psychische Erkrankungen mit Suchterkrankungen kombiniert auftreten. In der Allgemeinbevölkerung ist das Risiko für Gewaltanwendung bei Menschen mit psychischen Störungen höher als bei jenen ohne solche Erkrankungen. Diese Faktoren machen den Fall des Mannes zu einem Beispiel für komplexe Zusammenhänge zwischen psychischen Erkrankungen, Substanzmissbrauch und Gewalt.

Referenz 1
www.weser-kurier.de
Referenz 3
www.zeit.de
Quellen gesamt
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