
Der Bezirk Oberbayern setzt ein starkes Zeichen für den Erhalt der Bienen- und Insektenpopulationen. Zum vierten Mal wird der Titel „Bienenfreundliche Gemeinde“ vergeben. An diesem Wettbewerb können alle Gemeinden des Bezirks teilnehmen, die sich durch ein herausragendes Engagement im Bienen- und Insektenschutz auszeichnen möchten. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass die drei besten Gemeinden nicht nur Anerkennung erhalten, sondern auch ein Preisgeld, das gezielt für bienen- und insektenfreundliche Projekte verwendet werden muss.
Die Kriterien für die Auszeichnung sind klar definiert. Dazu zählen die bienen- und insektenfreundliche Bepflanzung von Verkehrsinseln, die Bewirtschaftung aller kommunalen Flächen ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sowie die Schaffung von Nistflächen wie Insektenhotels. Der Bewerbungszeitraum für die interessierten Kommunen erstreckt sich vom 3. Februar bis zum 30. März, wobei die Anmeldungen direkt bei der Fachberatung für Imkerei des Bezirks eingereicht werden müssen.
Einsatz für Bienen und Biodiversität
Der Schutz von Bienen ist nicht nur eine Frage der Landwirtschaft, sondern ein entscheidender Aspekt für die gesamte Biodiversität. Laut Bienenfreundlich.at können Gemeinden aktiv zum Bienen- und Bodenschutz beitragen. Dies geschieht beispielsweise durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel auf öffentlichen Grünflächen und durch die bienenfreundliche Gestaltung dieser Flächen.
Ein zentrales Projekt in diesem Kontext, das viele Gemeinden unterstützt, ist „Unser Boden für Bienen“. Es bietet unter anderem eine kostenlose Projektbegleitung sowie die Erarbeitung von Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraums für Bienen. Mit einer naturnahen Gestaltung öffentlicher Flächen können Gemeinden zudem die Lebensqualität ihrer Bürger erhöhen und das allgemeine Wohlbefinden steigern.
Gemeinschaftliche Maßnahmen und Vernetzung
Zusätzlich zu individuellen Initiativen veranschaulicht das Bündnis „Kommunen für Biologische Vielfalt“, wie wichtig die Zusammenarbeit unter den Gemeinden ist. Kommunal.de berichtet, dass bereits 292 Gemeinden diesem Netzwerk beigetreten sind, das 2012 gegründet wurde, um den Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt zu fördern.
Gemeinden wie Linz am Rhein praktizieren dies aktiv, indem sie zahlreiche Blühflächen schaffen. Zudem berücksichtigt die Stadt ökologische Aspekte in ihrer Gestaltung, was den Bürgern zugutekommt und die Artenvielfalt fördert. Auch in Hildesheim wird nachhaltig gearbeitet: Absterbende Bäume werden in der Umwelt belassen, um geschützten Arten Lebensräume zu bieten.
Die Initiative unterstreicht, dass der Erhalt der biologischen Vielfalt nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Lebensqualität der Einwohner von Bedeutung ist. Der Austausch und die Vernetzung unter den Kommunen ist weiterhin ein zentraler Bestandteil, um die besten Praktiken für den Bienen- und Naturschutz zu teilen und umzusetzen.