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Walsrode im Aufbruch: HKK verlagert wichtige Fachbereiche bis 2025!

Das Heidekreis-Klinikum verlagert 2025 mehrere Fachbereiche nach Walsrode, um den Anforderungen der neuen Krankenhausreform gerecht zu werden und finanzielle Verluste zu vermeiden.

Das Heidekreis-Klinikum (HKK) wird in diesem Jahr mit der Verlagerung mehrerer Fachbereiche nach Walsrode beginnen. Diese Entscheidung ist eine direkte Reaktion auf die neue Krankenhausreform des Bundesministeriums für Gesundheit, die ab Anfang 2025 in Kraft tritt. Die Reform sieht vor, dass Kliniken künftig Mindestleistungen in den Bereichen Personal, Ausstattung und Fachrichtungen an einem Standort gewährleisten müssen, um Anspruch auf öffentliche Finanzierung zu haben. Diese grundlegenden Änderungen in der Finanzierung, die von einem systematischen Leistungsstandard statt nach erbrachten Leistungen abhängen, stellen die Klinikleitungen vor große Herausforderungen.

Die Geschäftsführer des HKK, Dr. Achim Rogge, betont die Dringlichkeit dieser Umstrukturierungen, um eine solide medizinische Versorgung in der Region sicherzustellen. Besonders der Fachkräftemangel und die anstehenden Renteneintritte werden als gewichtige Gründe angeführt, da bis 2028 mit einem Verlust von 200 Mitarbeitern gerechnet wird. In den vergangenen Jahren sind die Personalkosten um 8% gestiegen, was eine Neustrukturierung der Kliniken zwingend erforderlich macht.

Fachbereichsverlagerungen im Zeitplan

Die Verlagerung der Fachbereiche wird im April 2025 mit der Nephrologie beginnen. Bis zum Sommer 2025 werden auch die Unfallchirurgie, Orthopädie und Neurologie nach Walsrode verlegt. Danach sind bis Ende des Jahres die Kardiologie, Notaufnahme, Radiologie und Intensivmedizin vorgesehen. 2026 sollen die psychiatrische Institutsambulanz und Labore folgen, während die Geriatrie in Soltau ausgebaut wird. Ein zentrales Element dieser Umstrukturierungen ist die Zusammenlegung von Geburtshilfe und Kinderklinik in Walsrode, wo die Bettenanzahl auf vier bis sechs reduziert wird. Die modernen und effizienteren Gebäude in Walsrode spielen bei dieser Entscheidung eine wichtige Rolle.

Insgesamt erwartet der Landkreis durch die Verlagerungen Einsparungen von etwa 14,9 Millionen Euro. Ohne diese Maßnahmen könnte das Defizit des Krankenhauses bis zu 51 Millionen Euro betragen. Die Zustimmung der Gesellschafter des Klinikums zu diesen Schritten wird am 21. März 2025 benötigt. Der Umzug in den Neubau in Bad Fallingbostel ist für Ende 2028 geplant.

Folgen der Krankenhausreform

Zusätzlich sind die Auswirkungen der Krankenhausreform auf die Kliniklandschaft im Heidekreis erheblich. Der Bundesrat hat das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz bereits billigt, und das HKK muss sich im Frühjahr 2025 um die Genehmigung für seine Leistungsgruppen bewerben. Diese Gruppen regeln nicht nur die medizinischen Leistungen, sondern auch Mindestfallzahlen und die Qualifikation des Personals. Die Zuteilung dieser Gruppen erfolgt in der zweiten Jahreshälfte 2025 durch Niedersachsen, wobei jeder Standort des HKK separat bewertet wird.

Die Kliniken müssen sämtliche Qualitätskriterien erfüllen, um für die Zulassung in die jeweiligen Leistungsgruppen in Betracht zu kommen. Dies umfasst qualifiziertes Personal, geeignete Räumlichkeiten, Mindestmengen an Behandlungen sowie notwendige Ausstattung. Durch diese Rahmenbedingungen wird eine Schließung eines Standorts vor dem Umzug in den Neubau ausgeschlossen.

Der Aufsichtsrat des HKK hat bereits über die wirtschaftliche Gesamtlage und die damit verbundenen Anforderungen diskutiert. Allerdings sind bisher keine konkreten Maßnahmen zur finanziellen Konsolidierung festgelegt worden. Grundlegende organisatorische Veränderungen bedürfen gegebenenfalls der Abstimmung und Genehmigung durch das Land.

Für weiterführende Informationen zur Krankenhausreform und deren Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in Deutschland, siehe die Hinweise auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums.

Referenz 1
www.kreiszeitung.de
Referenz 2
www.heidekreis.de
Referenz 3
www.bundesgesundheitsministerium.de
Quellen gesamt
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